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Immobilie und Architektur Mit Video: Warum neues Hochhaus in Magdeburg auf einer Seite keine Fenster hat

Welche Arbeiten laufen derzeit am Hochhaus der MWG am Breiten Weg in Magdeburg? Und warum soll die eine Fassade des Hauses keine einzige Öffnung bekommen?

Von Martin Rieß Aktualisiert: 03.01.2024, 08:18
Derzeit wächst im Magdeburger Stadtzentrum mit dem MWG-Forum ein neues Hochhaus in die Höhe. Die fensterlose Südseite ist noch von einem Baugerüst verdeckt. Einzig auf der angewinkelten Südostseite ist ein schmaler Streifen an Fenstern zu erkennen.
Derzeit wächst im Magdeburger Stadtzentrum mit dem MWG-Forum ein neues Hochhaus in die Höhe. Die fensterlose Südseite ist noch von einem Baugerüst verdeckt. Einzig auf der angewinkelten Südostseite ist ein schmaler Streifen an Fenstern zu erkennen. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Zusehends wächst ein neues Hochhaus in der Magdeburger Innenstadt empor. An der Ecke Breiter Weg/Julius-Bremer-Straße baut die Magdeburger Bauunternehmung Toepel für die MWG-Wohnungsgenossenschaft Magdeburg hier das MWG-Forum. Beim Blick aus Richtung des Alten Markts allerdings ist zu erkennen, dass es auf dieser Seite des Neubaus keine Fenster gibt. Wurden die vergessen? Oder handelt es sich um einen radikalen Sonnenschutz gegen Sonneneinstrahlung und Hitze im Sommer?

 
Immobilie und Architektur: Warum neues Hochhaus in Magdeburg auf einer Seite keine Fenster hat. (Kamera: Martin Rieß, Schnitt: Torsten Grundmann)

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MWG-Vorstand Thomas Fischbeck sagt: „Beides ist nicht der Fall. Vielmehr hat das etwas mit der geringen Grundstücksgröße und der Grenzbebauung zu tun.“ Diese beträgt gerade einmal 350 Quadratmeter auf einer schmalen Fläche. Die Folge: Es musste direkt an die Grundstücksgrenze gebaut werden. „Um nun den Nachbarn für die Zukunft nicht die Möglichkeit zu nehmen, selbst noch weiter in die Höhe zu bauen, mussten wir auf die Fenster auf der Südseite verzichten.“

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Droht betonierte Ödnis?

Zwar ist der Blick auf die Südfassade aufgrund der umgebenden Bebauung weniger präsent als der auf die Nordfassade, die vom Nordabschnitt des Breiten Wegs gut einsehbar ist, oder auf die Westfassade aus Richtung Stresemannstraße. Und doch besteht die bange Frage: Werden sich die Magdeburger und die Besucher der Stadt womöglich über Jahre auf eine fensterlose Betonwand einstellen müssen? Thomas Fischbeck sagt: „Wir werden die Fassade, die sichtbar sein wird, auf jeden Fall ansehnlich gestalten und dabei nicht nur das Logo unserer Genossenschaft zeigen. Was wir genau auftragen, wollen wir jetzt noch nicht verraten – es bleibt also spannend.“

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Für Freude bei den Bauherren sorgt dabei, dass der Bau im Plan liegt. Im Rohbau wurde jüngst das zehnte Obergeschoss abgeschlossen und wird nun im Elften fortgesetzt. Auch zwischen Weihnachten und Neujahr war die Baufirma mit einer kleineren Mannschaft am Bau aktiv.

So arbeiten sich die Bauleute in Magdeburg nach oben

Auch die anderen Baugewerke sind emsig bei der Sache. Die Glasfassade ist so bereits bis zum siebten Stockwerk komplett montiert. Noch vor Weihnachten wurden die Arbeiten für die achte und neunte Etage fortgesetzt. Auch die Fenster und Innenfensterbänke sind bis hinauf ins siebte Stockwerk eingebaut. Die Fenstermontage in den Stockwerken acht bis elf ist für den Februar des noch jungen Jahres geplant.

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Die Innenputzarbeiten sind bis zum fünften Stockwerk abgeschlossen. Dieser Tage sind das sechste und siebte Obergeschoss an der Reihe. Vor einem Monat begonnen haben die Arbeiten am Trockenbau. Das gesamte Gebäude wird voraussichtlich bis Ende Februar komplett abgedichtet sein.

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Derzeit betreibt die MWG acht Standorte, darunter den Hauptstandort Letzlinger Straße und Außenstellen wie Spareinrichtung, Immobilienpartner, Technisches Management, Nachbarschaftsverein und Stiftung. Zuletzt hatte das Technische Management in ein Mietobjekt umziehen müssen, da der Platz am Hauptstandort nicht mehr reichte. Ein Unding für den Vorstand: Als Immobilienanbieter so weit verzweigt auf Mieträume angewiesen zu sein. Die Konzentration an einem Standort in der Innenstadt führt nicht nur zu Kosteneinsparungen, sondern auch zu Betreuungsverbesserungen für die Mitglieder. Lediglich die Wohnungsmärkte Nord und Süd als auch die MWG-Service GmbH sind von der Zentralisierung ausgenommen.

Warum sich der Neubau lohnt

Der Neubau zwischen Marietta-Block und Altmarkt-Arkaden bietet sich aufgrund neuer Arbeitsmodelle als Standort an, so Thomas Fischbeck. Hier werden die Fachbereiche übergreifend gemeinsam zusammenarbeiten. Die repräsentative Lage im Herzen der Stadt trägt dazu bei, dass die MWG noch stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden kann.

Das neue Forum, bestehend aus neun selbst genutzten und drei vermieteten Etagen, ist als gläsernes Zentrum konzipiert und soll die Menschen auch zur Begegnung einladen.

Raum für Veranstaltungen auf dem Dach

Das neue Hochhaus erstreckt sich über eine Nutzfläche von etwa 5.000 Quadratmetern und umfasst insgesamt zwölf Etagen plus ein sogenanntes Staffelgeschoss – eine Etage, die ein wenig zurückgesetzt über den übrigen thront.

In der oberen Etage soll das MWG-Forum einen herausragenden Veranstaltungsraum namens „Deck 13“ mit Dachterrasse bekommen, der Platz für bis zu 100 Gäste bietet. Hier finden in erster Linie verschiedene Veranstaltungen für, von und mit Mitgliedern der Genossenschaft statt. Die Genossenschaft investiert einschließlich Grundstückskauf in das Vorhaben 19,5 Millionen Euro.