Immobilien Ideen für Magdeburger Elbbalkon
In Magdeburg sollen neben dem Allee-Center Wohnungen und Gastronomie entstehen. Die Gestaltungsideen werden im Iba-Shop gezeigt.
Magdeburg l Eine Wiese und einige Bäume prägen derzeit das Bild auf dem Prämonstratenserberg in Magdeburg zwischen der Wobau-Welle und dem Vitanas-Demenzzentrum am Schleinufer in der früheren Reichsbahndirektion. In den kommenden Jahren soll hier ein neues in Grün eingebettetes Viertel auf rund 20.000 Quadratmetern entstehen.
Für einen Ideenwettbewerb, den die Eigentümer der Flächen und die Stadt Magdeburg ausgerichtet haben, hat das Preisgericht getagt. Es wurde ein zweiter Preis für Meta Architektur aus Magdeburg vergeben, zwei dritte Preise gab es für Duong + Schrader aus Magdeburg und für Grunwald&Grunwald aus Leipzig, und eine Anerkennung gab es für Konermann Siegmund Architekten aus Lübeck.
Zu den Herausforderungen für die elf Büros zählte nicht allein die Maßgabe, das Viertel als eine grüne Oase in der Innenstadt von Magdeburg zu erhalten. Entstehen soll neben Wohnbebauung auch ein 1500 Quadratmeter großer Spielplatz. Zudem sollen Wegebeziehungen erhalten und Sichtachsen nicht behindert werden, hieß es während einer Versammlung, auf der im Sommer 2018 das Verfahren für die Öffentlichkeit erläutert wurde.
Peter Lackner ist Geschäftsführer der Wobau und vertritt damit einen der beiden Bauherren auf dem Gelände. Er erläutert, warum es keinen ersten Preis gab: „In der Jury haben wir zum Teil sehr kontrovers diskutiert. Es gibt nicht den einen Beitrag, der uneingeschränkt umsetzbar ist.“ Es müssen weitere Kompromisse gefunden werden, die Ideen müssen weiterentwickelt werden.
Ein Beispiel ist das Hochhaus im bestplatzierten Entwurf. Heide Groschner als Leiterin des Stadtplanungsamtes nennt den Vorschlag eine „robuste, mutige Idee“. Und eben über das Gebäude mit 17 Etagen, das einen markanten Endpunkt für die Goldschmiedebrücke böte und das zwischen Etage 11 und 13 eine öffentliche Aussichtsplattform mit Restaurant hätte, gab es kontroverse Meinungen.
Auf ein praktisches Problem weist im Zusammenhang mit diesem Vorschlag Peter Lackner hin: „Um in die Tiefgarage zu gelangen, müssten die Autos einen großen Abwasserkanal queren. Das ist technisch nicht umsetzbar.“
Mit im Boot für das Gelände um den Demenzgarten neben Vitanas in der denkmalgeschützten ehemaligen Reichsbahndirektion ist dessen Eigentümer. Dieser möchte mit einer starken Verdichtung mehr Plätze schaffen – dann auch für betreutes Wohnen. Auf jeden Fall soll auf dem Gelände auch wieder ein Garten eingerichtet werden.
Von der Fachjury, in der neben den Bauherren und Architekten und Stadtplaner vertreten waren, war während der Präsentation der Ausstellung Matthias Ruch vor Ort. Er berichtete davon, dass es in Magdeburg schon lange Ideenwettbewerbe zu Bauvorhaben gibt.
Er nannte den Bau der Pauluskirche zum Ende des 19. Jahrhunderts, vor deren Bau bereits damals die gleichen Regeln für einen Wettbewerb galten wie den heutigen: Neben einer klar formulierten Fragestellung, die bis zu einem bestimmten Termin bearbeitet sein muss, läuft ein Ideenwettbewerb beispielsweise anonym ab. Das bedeutet, dass die Preisrichter erst nach der Entscheidung erfahren, von welchem Büro der jeweiliger Vorschlag stammt.
Bis zum 3. März 2019 können alle Entwürfe im Iba-Shop in der Regierungsstraße 37 besichtigt werden. Neben Plänen und Visualisierungen gibt es Erläuterungsberichte. Der Iba-Shop ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
