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Immobilien Sorge um Häuser an Tunnelbaustelle Magdeburg

Risse in Häusern: Muss man sich um die Altbauten unmittelbar an der Tunnelbaustelle in Magdeburg Sorgen machen?

Von Stefan Harter 03.10.2019, 01:01

Magdeburg l Die neue Unterführung in der Ernst-Reuter-Allee in Magdeburg nimmt langsam, aber sicher Gestalt an. Mit der Freigabe des Geh- und Radweges unter den Bahnhofsbrücken ist ein wichtiger Schritt in Richtung Eröffnung gemacht worden. Der Bereich zwischen Willy-Brandt-Platz und Otto-von-Guericke-Straße ist aber noch Sperrgebiet.

Dort hatte CDU-Stadtrat Bernd Heynemann Risse in angrenzenden Gebäuden ausgemacht und sich gesorgt, ob die im Zusammenhang mit den Arbeiten für den Tunnel stehen könnten. Schließlich hatten direkt daneben Bohrfahrzeuge meterdicke Pfähle in den Boden gerammt.

Auf eine entsprechende Anfrage an die Verwaltung hat jetzt Magdeburgs Baubeigeordneter Dieter Scheidemann Entwarnung gegeben. Demnach droht keines der Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft der Großbaustelle akut einzustürzen. „Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Standsicherheit“, versichert er. Bausachverständige würden die Maßnahme begleiten, um dies abzusichern.

Allerdings wurden im Zuge des Tunnelbaus „Setzungserscheinungen“ an der Ernst-Reuter-Allee 42 (ehemalige Feuerwache) festgestellt, wie Scheidemann einräumt. Das heißt, das Gebäude hat sich in der Tat abgesenkt. Auch das entkernte Hotel befinde sich in einem schlechten baulichen Zustand, erklärt er weiter.

Inwieweit Schäden durch die Arbeiten aufgetreten sind, kann aber erst nach Fertigstellung des Tunnels festgestellt werden, sagt Dieter Scheidemann. Dazu habe man im Vorfeld ein Beweissicherungsverfahren durchgeführt. Dabei werden von einem öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen der aktuelle Zustand der Gebäude sowie bestehende Schäden dokumentiert.

Daraufhin hatte man bereits umfangreiche Sicherungsmaßnahmen angeordnet, um die drei Hauseingänge vorsorglich zu schützen. Außerdem werden Erschütterungen an den Gebäuden gemessen. Sollte ein bestimmter Grenzwert beispielsweise bei Bohrungen überschritten werden, würden die Arbeiten abgebrochen werden. Dennoch sei es durchaus möglich, dass Risse auftreten können, aktuell bekannt seien ihm aber keine, sagt der Baubeigeordnete.

Die betroffenen Gebäude sind teilweise sehr alt. Die Fertigstellung des Eckhauses der früheren Feuerwache in der Ernst-Reuter-Allee 42 war zum Beispiel im Jahr 1874, es ist somit fast 150 Jahre alt. Das Hotel steht schon lange leer.