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Natur In einem Kirchturm in Magdeburg sind junge Falken geschlüpft

Turmfalken sind geschützt und nisten sich gerne in Kirchtürmen ein. In Magdeburg sind gerade wieder junge Vögel geschlüpft. Sie bekommen regelmäßig ein Ständchen gespielt.

Von Konstantin Kraft 15.05.2024, 06:30
Die Turmfalkenküken kuscheln sich  zusammen. Diese Aufnahme ist am vergangenen Wochenende entstanden.
Die Turmfalkenküken kuscheln sich zusammen. Diese Aufnahme ist am vergangenen Wochenende entstanden. Foto: Richard Natho

Magdeburg - Weithin sichtbar ragen die beiden Kirchturmspitzen von St. Ambrosius in die Höhe. In einem der beiden wachsen gerade wieder junge Turmfalken heran.

Schon seit Jahren nisten hier Exemplare der streng geschützten Greifvogelart. Vor wenigen Tagen sind nun vier Jungtiere geschlüpft. Damit setzt sich die Tradition fort.

„Wir beobachten Jahr für Jahr, dass die Falken wiederkommen und Junge heranziehen“, berichtet Richard Natho, Leiter des Posaunenchors von St. Ambrosius.

In den Vorjahren waren fünf oder sechs Jungtiere gezählt worden. Die Eltern der Küken sind jetzt damit beschäftigt, die nötige Nahrung für ihre Jungen heranzuholen, so dass diese groß und schließlich flügge werden. In der Regel dauert es etwa acht Wochen, bis die Jungtiere ausfliegen.

Blick auf die Türme der Ambrosiuskirche in Magdeburg-Sudenburg.
Blick auf die Türme der Ambrosiuskirche in Magdeburg-Sudenburg.
Foto: Konstantin Kraft

Der Nistplatz der Falken befindet sich – aus Richtung Ambrosiusplatz – im linken Kirchturm, nahe der Glocken. Einmal in der Woche bekommen sie musikalischen Besuch von den Turmbläsern.

Immer am Sonnabend um 18 Uhr lässt eine kleine Gruppe um Thomas Reese ihre Musik von der Turmspitze heraberklingen. „Die jungen Falken bekommen ein Gute-Nacht-Konzert“, so Natho.

Turmbläser haben Auge auf Falkenküken

Die Darbietung dauert etwa 10 bis 15 Minuten, in der Regel werden vier Stücke angestimmt. Interessierte Besucher können den Klängen vom Ambrosiusplatz aus lauschen. Gespielt wird das ganze Jahr über bei Wind und Wetter. Seit mehr als 90 Jahren wird das Turmblasen in St. Ambrosius praktiziert.

Die Musiker haben dabei stets ein sorgsames Auge auf den Falkennachwuchs. Sie schaffen die Voraussetzung dafür, dass sich die Tiere im kommenden Frühjahr erneut zum Brüten einfinden können.

Nach Abflug der Vögel reinigen die Turmbläser den Nistplatz und decken diesen neu ein. Die Turmfalken und deren Nachwuchs sollen sich auch in Zukunft in St. Ambrosius wohlfühlen.

Offene Kirche

Die im Jahr 1877 geweihte St. Ambrosius-Kirche ist das Wahrzeichen von Sudenburg. Sie wurde im neogotischen Baustil errichtet – bis 2021 erhielt die Fassade eine umfassende Sanierung und erstrahlt nun wieder in ihrem originalen Perlmuttton.

In den warmen Monaten des Jahres steht die Kirche immer am Mittwoch von 16 bis 18 Uhr für interessierte Besucher offen – zum Besichtigen oder Verweilen.

Um 17 Uhr ist dann jeweils ein halbstündiges Konzert geplant. Zum Auftakt spielen an diesem Mittwoch (15. Mai) die Bläser des Posaunenchores St. Ambrosius. Sie werden an der Orgel begleitet. Der Eintritt ist frei. Am Ausgang wird um Spenden gebeten.