Hundefrisbee In Neustadt fliegen die Hunde
Wehendes Fell, fliegende Hunde und glückliche Herrchen - die Disc Dog Challenge, die Deutsche Meisterschaft im Hundefrisbee, bot an der Zielitzer Straße spektakuläre Einlagen.
Magdeburg l Sie sei stolz auf Babsi, sagt Johanna Baumann. Wie der zehnjährige Cocker-Spaniel war auch die Magdeburgerin nach einem 40-Meter-Lauf der Hündin ganz außer Atem. Das Paar schaffte es ins Finale des Wettbewerbs um den schnellsten Hund der Stadt. Bei 5,2 Sekunden blieb bei Babsi die Stoppuhr stehen. Dies reichte zwar nicht zum Sieg, doch dies war nebensächlich. „Das ist beachtlich, immerhin kennen wir uns erst seit kurzem, ihr Herrchen ist verstorben“, so die Mitarbeiterin des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Magdeburg, die sich im Besuchshundedienst einbringt und mit Babsi mitten in der Ausbildung steckt.
Gemeinsam gehörte das Paar zu den Dutzenden, die von der Rolle der Zuschauer in jene der Teilnehmer schlüpften. Der Wettbewerb, der in zwei Kategorien (kleine und große Hunde, d. h. die 40 Zentimeter unter oder über der Schulterhöhe messen) angeboten wurde, ist Teil des Rahmenprogramms der sogenannten Disc Dog Challenge, des Wettstreits im Hundefrisbee. „Damit möchten wir den Besuchern die Möglichkeit geben, ein Teil des Turniers zu werden“, so Sebastian Grahn. Er ist Mitorganisator der Deutschen Meisterschaft und mit Franziska Wieland einer der wenigen Hundehalter in und um Magdeburg, die das Hundefrisbee aktiv betreiben. Zum dritten Mal gelang es ihnen, das Finale der mehrere Turniere umfassenden Frisbee-Serie für Mensch und Tier nach Magdeburg zu lotsen. „Hier sind wir stets auf eine große Resonanz bei den Zuschauern gestoßen“, so Grahn.
Dieser Eindruck hat sich am vergangenen Wochenende bestätigt. „Es ist unglaublich, welche Sprünge die Hunde draufhaben und wie geschickt sie das Frisbee fangen können“, zeigte sich nicht nur Marion Schmidt am Rande des Spielfeldes beeindruckt. Binnen zwei Minuten galt es für die Teilnehmer aus u. a. Deutschland, Polen und der Schweiz zehn vorgegebene Elemente wie spezielle Sprünge und Drehungen in ihre Übung einzubauen und dabei zehn Scheiben zu verwenden. Gleich vier Schiedsrichter achteten auf die korrekte Ausführung, die Interaktion zwischen den Paaren sowie die Motivation des Hundes, so ein Auszug.
Während die geübten Teilnehmer unter dem Applaus der Anwesenden ihren Auftritt hatten, gab es für Interessierte Tipps und Tricks, wie sie es ihnen gleichtun können. Grahn: „Wichtig ist, dass kein herkömmliches Frisbee verwendet wird, das eventuell splittert. Es muss bissfest sein. Und: Jeder Hund ist nur so gut wie der Mensch.“ Zudem sollten vor den Übungen Erwärmungen für das Tier erfolgen und Würfe geübt werden. „Die Hunde müssen erst lernen, wie sie die Scheiben fangen. Hundefrisbee ist ein Hochleistungssport, der Mensch wie Tier fordert“, so Grahn. Mehr zum Disc Dog, der Sportart für Mensch und Tier, sind unter www.discdogchallenge.de und www.pauvi.de.
Eine Bilderschau ist im Internet einsehbar: www.volksstimme.de/magdeburg