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Infrastruktur Gleisviereck in Magdeburg nicht vor 2021

Die Bauarbeiten für die 2. Nord-Süd-Verbindung im Magdeburger Kannenstieg schreiten voran. Doch es gibt noch Unwägbarkeiten.

Von Stefan Harter 05.11.2019, 00:01

Magdeburg l Die gesamte Johannes-R.-Becher-Straße in Magdeburg ist mittlerweile eine Baustelle. Im nördlichen Abschnitt ist schon seit Monaten kein Durchkommen mehr, weil die gesamte Fahrbahn aufgerissen ist. Im südlichen Abschnitt werden derzeit parallel zum laufenden Verkehr Leitungen verlegt, die der geplanten Straßenbahnstrecke im Weg sind.

Von der Endhaltestelle am Neuen Sülzeweg bis zur Kreuzung an der Ebendorfer Chaussee reicht dieser 6. Bauabschnitt. Dort soll es später für die Bahnen die Möglichkeit geben, geradeaus in den Milchweg weiterzufahren oder auf die vorhandene Strecke der Linie 1 abzubiegen. Außerdem soll das Abbiegen vom Milchweg in Richtung Ikea möglich werden.

Über den aktuellen Stand des Gleisbauprojekts hat jetzt Magdeburgs Baubeigeordneter Dieter Scheidemann auf Nachfrage der Gartenpartei informiert. Diese hatte wissen wollen, wie und wann der Anschluss an der Kreuzung Johannes-R.-Becher-Straße/ Ebendorfer Chaussee erfolgen soll.

Dabei gibt es seinen Angaben nach zum aktuellen Zeitpunkt noch eine Reihe von Unwägbarkeiten, weshalb er noch keinen konkreten Zeitplan nennen kann. Hintergrund ist, dass das geplante Gleisviereck als Komplettpaket ausgeschrieben und eingebaut werden soll. Aus wirtschaftlichen Gründen wollen die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) diesen Weg gehen. Das Problem: Bis heute besteht kein Baurecht für den 5. Bauabschnitt, der den Gleisbau von besagter Kreuzung bis zum Hermann-Bruse-Platz umfasst. Der Planfeststellungsbeschluss, der die Maßnahme baurechtlich absichert, liegt weiterhin nicht vor. Dabei hatten die MVB bereits vor drei Jahren das Verfahren bei der Genehmigungsbehörde eingeleitet. Weil es aber diverse Eingriffe in Privatgrundstücke entlang des Burgstaller Wegs geben soll, gab es reichlich Klärungsbedarf. Wann der Beschluss vorliegt, ist unklar.

Erst wenn er rechtsgültig ist, wollen die MVB das neue Gleisviereck ausschreiben, erläutert Dieter Scheidemann. „Unter Berücksichtigung der Bestellzeit ist derzeit mit dem Einbau voraussichtlich nicht vor Juli 2021 zu rechnen“, stellt er klar.

Auch inwieweit es wegen der Gleisbauarbeiten zu Teil- oder Vollsperrungen der vielbefahrenen Kreuzung kommen wird, könne er heute noch nicht sagen, erklärt der Beigeordnete weiter: „Die erforderliche Bauzeit hängt wesentlich von der mit dem Tiefbauamt abzustimmenden Verkehrsplanung für Umleitungen ab.“ Und dies könne erst geschehen, wenn klar ist, wann die Gleisanlagen geliefert werden können.

Was die Arbeiten in der Johannes-R-Becher-Straße angeht, könne immer noch nicht gesagt werden, welchen Einfluss die zusätzlichen Straßenbauarbeiten auf die Bauzeit haben werden. Denn weil der vorgefundene Untergrund unter der Fahrbahn in schlechtem Zustand war, musste ungeplant und umfassend saniert werden. Welche Zusatzkosten dadurch entstanden sind, lässt Scheidemann in seiner Stellungnahme offen.

Außerdem kündigt er eine zweite Unterbrechung der Fernwärme an, die im Sommer 2020 während der heizfreien Zeit durchgeführt werden soll. Bereits im September war die Versorgung für 36 Stunden unterbrochen gewesen.