Stadtentwicklung Intel in Magdeburg: Was die Ansiedlung für Wobau-Wohnungen bedeutet
Der US-Chip-Hersteller Intel kommt nach Magdeburg - und mit ihm Tausende Mitarbeiter. Magdeburgs größer Vermieter Wobau stellt sich schon jetzt darauf ein.

Magdeburg - Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Wobau ist der größte Vermieter in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt. Was die Intel-Ansiedlung für Unternehmen und Mieter bedeutet, erzählt Geschäftsführer Peter lackner der Volksstimme.
Bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Wobau brummt zurzeit das Geschäft. „Wir haben pro Monat rund 330 Neuvermietungen abzuwickeln“, sagte Geschäftsführer Peter Lackner der Volksstimme. Das seien etwa doppelt so viel wie in normalen Monaten. Entsprechend groß sei die Herausforderung für die Mitarbeiter, die Neuvergabe von Wohnungen von der ersten Anfrage über die Besichtigung bis hin zum abgeschlossenen Mietvertrag schnell und zufriedenstellend für die Interessenten abzuwickeln. Die größere Nachfrage habe auch der Zustrom ukrainischer Flüchtlinge mit beeinflusst. So wolle die Wobau weiterhin die Aufnahme von Menschen aus dem Kriegsland offensiv unterstützen.
Rückgang an Studenten
Das Unternehmen rechnet mit bis zu 1000 Personen, die in eigenen Wohnungen der Wobau untergebracht werden könnten. Insgesamt handele es sich da um rund 400 Wohnungen, die für den Bezug vorbereitet würden. Die Wobau unterstütze dabei auch bei der Möblierung. „Wir haben 300 Betten angeschafft, um Wohnungen auszustatten“, erklärte Lackner weiter.

Die Wobau wolle deshalb ihr sogenanntes Leerwohnungs-Management verstärken, um weitere Flächen wieder vermieten zu können. Hintergrund ist, dass ein Rückgang bei der Anmietung von Studenten zu verzeichnen gewesen sei. Auslöser dürfte die Pandemie gewesen sein, in der sich weniger junge Leute für eine eigene Studentenbude entschieden hätten. Fehlende Präsenzpflichten und weniger Nebenjobs, um sich die Miete verdienen zu können, könnten ebenso eine Rolle gespielt haben.
Die Wobau will deshalb in den nächsten Monaten ein „Sonderprogramm Sanierung“ für Wohnungen auflegen. Bis zu 600.000 Euro zusätzlich sollen investiert werden, um leere oder leergezogene Wohnungen wieder fit für die Vermietung zu machen.
Vorbereitungen laufen
Neben Menschen aus der Ukraine hat der Großvermieter auch eine weitere Perspektive im Blick. Mit der Ansiedlung des Halbleiterproduzenten Intel, für den im Frühjahr 2023 Baubeginn sein soll, rechne die Wobau auch mit stärkerem Bedarf an Wohnraum. Die Wobau wolle vorbereitet sein und vom Zustrom an Arbeitern für Intel profitieren.