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  7. Intel Magdeburg: Hügelgräber auf Baugelände entdeckt - Pläne gefährdet?

Archäologische Arbeiten Intel Magdeburg: Jahrtausende alte Hügelgräber auf Baugelände entdeckt

Die Ansiedlungsfläche des US-Chipherstellers Intel birgt Dutzende bis zu 6000 Jahre alte Hügelgräber. Die archäologischen Arbeiten sollen spätestens Ende des Sommers beendet sein. Gefährdet der Fund die Intel-Pläne?

Aktualisiert: 29.03.2023, 15:50
Auf dem zukünftigen Intel-Baugelände wurden Gräber gefunden.
Auf dem zukünftigen Intel-Baugelände wurden Gräber gefunden. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Magdeburg/dpa/DUR - Auf dem künftigen Gelände des US-Chipherstellers Intel in Magdeburg sind rund 50 Hügelgräber entdeckt worden. „In den Gräbern befinden sich die sterblichen Überreste von Menschen der Baalberger Kultur vor 6000 Jahren bis zur Schnurkeramik vor rund 4200 Jahren“, sagte Archäologin und Projektleiterin Susanne Friedrich am Mittwoch. „Die Hügelgräber waren einst durch zu Hügeln aufgeschüttete Erde geschützt. Am Fuße der Hügel verhinderten Steinplatten oder Holzpalisaden das Abfließen der Erdmassen.“ Davon sei jetzt nichts mehr vorhanden, da das Gelände als landwirtschaftliche Fläche genutzt wurde, so Friedrich.

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Die Gräber mit einem Durchmesser von drei bis fünf Metern liegen unregelmäßig verteilt auf einer Fläche von etwa 200 Hektar. „Möglicherweise werden weitere Grabungen zeigen, dass die Gräber entlang eines Weges angelegt wurden, aber das kann man jetzt noch nicht erkennen“, sagte Friedrich. „Eine Gefährdung der Intel-Ansiedlung besteht aber nicht.“ Bislang wurde etwa die Hälfte der rund 400 Hektar archäologisch untersucht.

„Wir hoffen, das wir mit den Archäologie-Arbeiten Ende des Sommers fertig werden“, sagte die Wirtschaftsbeigeordnete der Stadt Magdeburg, Sandra Yvonne Stieger. „Dann steht den Bodenarbeiten nichts mehr im Wege.“