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Bauarbeiten Kran zu schwer für Neubau in Magdeburg

Am Domgymnasium in Magdeburg wird eine neue Mensa gebaut. Doch der Kran dafür war zu schwer.

Von Stefan Harter 10.03.2021, 10:45

Magdeburg l Im November 2020 hatten die ersten Vorbereitungen für den Neubau an der Ecke Leibnizstraße/Haeckelstraße in Magdeburg mit der Fällung zweier Bäume begonnen. Der Fahrradparkplatz für die Schüler des Ökumenischen Domgymnasiums ist längst verschwunden. An seiner Stelle entsteht die neue zweigeschossige Mensa für die Schulspeisung.
Bereits vor gut zwei Monaten war in der Haeckelstraße ein großer Baukran aufgebaut worden, um das Material auf die Baustelle zu heben. Am Montag wurde dieser aber wieder abgebaut, ohne dass die Baugrube schon wieder geschlossen wäre. Probleme mit dem Untergrund hätten dazu geführt, erfährt die Volksstimme aus dem Umfeld.
Auf Anfrage erklärt Dietrich Lührs, Schulleiter des Domgymnasiums, was es mit dem Kranabbau auf sich hat. Demnach handelte es sich um eine Entscheidung der ausführenden Baufirma und der Projektleitung. Der Gehweg habe ein wenig nachgegeben, möglicherweise weil er nicht richtig verfüllt worden war, als er angelegt wurde, erklärt er. In der oberen Etage hätte das möglicherweise zu Probleme führen können.
Weil man kein Risiko habe eingehen wollen, sei die Entscheidung zum Abbau des Krans gefallen. Seinen Angaben nach habe bislang aber keinerlei Gefahr bestanden. Nun wurde zunächst ein kleiner, mobiler Kran auf die Baustelle gebracht, der vorerst alle anstehenden Hebearbeiten übernehmen wird. Sollten schwerere Materialtransporte anfallen, wird ein mobiler Schwerlastkran angefordert, der dann weniger Last auf Straße und Gehweg ausübt, so Dietrich Lührs.
Der Stadtverwaltung ist der Vorfall mittlerweile auch bekannt. „Eine Anfrage beim Tiefbauamt wäre hilfreich gewesen, da man gerade in der Innenstadt mit alten, unverfüllten Kellern oder Gewölben rechnen muss und deshalb der Untergrund zu prüfen ist“, sagt Rathaussprecherin Kerstin Kinszorra. Dass eine solche Prüfung nicht erfolgt sei, habe die Bauleitung inzwischen bestätigt.
„Bei Schachtungen auf dem Gelände des Domgymnasiums wurden nun Gewölbe entdeckt“, erklärt sie weiter. Weil der darüber befindliche Gehweg nur mit Erde verfüllt war, wurde dann der Untergrund geprüft und anschließend der Kran abgebaut. „Ein Versetzen auf die Straße war nicht möglich, weil sich dort eine Gashochdruckleitung befindet“, so die Stadtsprecherin.
Trotz Krantausch und Wintereinbruch im Februar liegen die Arbeiten für die neue Mensa aber gut im Zeitplan. „In zwei Wochen soll es mit dem Hochbau losgehen“, sagt der Schulleiter des Domgymnasiums. Ende 2021 soll die Mensa fertiggestellt sein.
Auf zwei Etagen haben dort künftig bis zu 150 Schüler gleichzeitig Platz, um ihr Mittagessen einzunehmen. Bislang findet die Schulspeisung noch im Keller statt. „Es ist dort sehr beengt und laut. Das war nicht mehr zumutbar“, hatte Dietrich Lührs die Entscheidung zum Bauvorhaben begründet.
Die Schule erhofft sich durch den hellen, modernen Anbau die Attraktivität der Schulspeisung zu steigern. Während in der Unterstufe noch viele Schüler das Angebot nutzen, sind es in der Oberstufe nur noch wenige. „Mit seiner lichtdurchfluteten Hülle lädt der Neubau anders als die bisherige Mensa zum Essen und Verweilen ein“, hofft der Schulleiter. Über zwei Millionen Euro werden dafür investiert.