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Kulturhauptstadt Magdeburg will mit neuem Motto überzeugen

In der Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt geht Magdeburg mit einem neuen Motto ins nächste Rennen. "Anziehungskraft" statt "Leere".

Von Christina Bendigs 16.06.2020, 01:01

Magdeburg l Out of the void – Raus aus der Leere. Mit diesem Motto wollte die Landeshauptstadt Magdeburg auch Kulturhauptstadt Europas 2025 werden. Die Stadt kam damit eine Runde weiter und muss nun Ende September 2020 das zweite Bewerbungsbuch abgeben. Das ursprüngliche Motto, das in Magdeburg durchaus umstritten war, wird jedoch nicht weitergeführt. Das erklärte Tamas Szalay als Chef der Magdeburger Kulturhauptstadt-Bewerbung im jüngsten Kulturausschuss. Auch im Auswertungsgespräch mit der Jury sei bemängelt worden, dass das Motto „Out of the void“ zu viel Spielraum für negative Assoziationen lasse. Nun hat das Team der Kulturhauptstadt-Bewerbung noch einmal nachgearbeitet und ist zu einem neuen Motto gelangt. Das lautet „Anziehungskraft“ (Force of Attraction) und wirkt deutlich positiver, als der ursprüngliche Slogan. Er bietet zudem eine Reihe von Anknüpfungspunkten. Vor dem Hintergrund, dass Magdeburg auch eine Wissenschaftsstadt ist und mit Otto von Guericke ein berühmter Physiker und Erfinder aus Magdeburg kommt, sollte das neue Motto mit physikalischen Begriffen spielen, erklärte Szalay.

Aktuell wird beim zweiten Bewerbungsbuch noch am Feinschliff gearbeitet, für das wie im ersten Bewerbungsbuch eine Reihe von Fragen zu beantworten ist. Die Abgabe erfolgt am 21. September in Berlin. Parallel dazu wird bereits der Jury-Besuch vorbereitet. Die Juroren werden am 21. Oktober nach Magdeburg kommen und hier auch eine Nacht übernachten. Der Besuch wird jedoch nicht vordergründig ein touristisches Programm mit Stadtrundfahrt. Vielmehr gehe es darum, das Bewerbungsbuch lebendig werden zu lassen. Am 27. Oktober reist eine Delegation aus Magdeburg nach Berlin, um dort noch einmal eine Präsentation vorzustellen und sich den Fragen der Jury zu stellen. Am 28. Oktober wird im Rahmen einer Pressekonferenz die Entscheidung bekanntgegeben, welche Stadt Kulturhauptstadt 2025 in Europa wird.

Gegenüber dem ersten Bewerbungsbuch sei die europäische Dimension gestärkt worden, erklärte Szalay. Projekte mit Künstlern, Vereinen und anderen Organisationen seien entwickelt worden. Viele lokale Akteure seien eingebunden, aber auch mehr als 121 internationale Partner. Hier werde derzeit noch an Details gearbeitet. Ziel ist nach wie vor, Wissenschaft, Technik, Kunst und Kultur zusammenzubringen.

Wenn die Stadt Magdeburg Kulturhauptstadt in Europa wird, fließen in den Jahren 2021 bis 2026 bis zu 60,25 Millionen Euro zur Finanzierung der operativen Kosten in die Stadt. 20 Millionen Euro sollen jeweils von Stadt und Land kommen, von der EU werden 250.000  Euro erwartet, von der Bundesregierung 20 Millionen Euro, allerdings gibt es dafür noch keine Zusage. Neben Magdeburg sind noch Chemnitz, Hannover, Hildesheim und Nürnberg im Rennen.

Wird Magdeburg Kulturhauptstadt, können Projekte aus der Bewerbung umgesetzt werden. Wirklich darüber nachdenken möchte beim Team aber noch niemand: „Jetzt müssen wir erst einmal an Plan A glauben“, erklärte Szalay im Kulturausschuss.