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Kurioses Hobby Mit Video: Neuer Verein in Magdeburg über ihr sonderbares Spiel für Erwachsene

Junge Magdeburger gründen Verein „TableTop Magdeburg“ für gemeinsames Spielen und geben Einblicke in ihr aufwendiges Hobby. Warum sie im digitalen Zeitalter auf gemeinsame Spiele setzen.

Von Lena Bellon Aktualisiert: 30.10.2023, 08:34
Marc  Elschner (von links) , Maximilian Fink und  Christian Meyer-Keirath vom  Verein „TableTop“.
Marc Elschner (von links) , Maximilian Fink und Christian Meyer-Keirath vom Verein „TableTop“. Foto: Lena Bellon

Magdeburg - Stundenlang Figuren bemalen, Bücher lesen und sich mit Freunden zum Spielen Treffen. Die jungen Männer vom Verein „TableTop Magdeburg“ investieren viel Zeit und Geld in ihr analoges Hobby, das sie nun mit mehr Magdeburgern teilen wollen.

Daher gründeten sieben Freunde im September dieses Jahres in einer immer digitaler werdenden Welt einen Verein, der Rollenspiele, Brettspielen und Tabletop in den Fokus setzt. Letzteres bedeutet übersetzt Tischplatte und beschreibt ein Strategiespiel, bei dem mit Miniaturfiguren auf einer Spieloberfläche gespielt wird. Die verschiedenen Spiele dieser Kategorie lassen sich in den Bereich der Konfliktsimulationsspiele einordnen.

 
TableTop in Magdeburg. (Kamera: Lena Bellon, Schnitt: Bernd Stiasny).

Neuen Ort in Magdeburg erschaffen

„Während Corona haben wir das Hobby erst so richtig für uns entdeckt“, erzählen Maximilian Fink und Marc Elschner, zwei der Mitgründer und im Vorstand des Vereins. In Magdeburg haben sie einen solchen Ort vermisst, an dem diese Spiele zwanglos gespielt werden.

Diesen Platz wollen sie nun selbst bieten: „Alle Mitglieder haben einen Schlüssel. Sie können jederzeit in den Raum, können hier auf Spiele zugreifen und sich treffen“, erzählt der 29-jährige Maximilian Fink. Die Mitgliederanzahl habe sich seit der Gründung im September auch schon mehr als verdoppelt. Einfach nur Spielen sei das, was sie in ihrem Verein machen, jedoch nicht.

40 bis 60 Stunden im Monat für das Hobby

Es finden auch Turniere statt, die bis zu zehn Stunden oder auch zwei Tage dauern können. Teilnehmer seien dafür bereits aus ganz Deutschland angereist, um ihre Armee gegen die der anderen antreten zu lassen. Die Magdeburger Tabletop-Begeisterten fahren selbst auch zu Turnieren in anderen Städten, um zu spielen und sich auszutauschen. Aber nicht nur die Fahrten zu Turnieren sind zeit- und kostspielig.

„So 40 bis 60 Stunden im Monat verbringt bestimmt jeder von uns im Durchschnitt“, sagt der 27-jährige Marc Elschner. Damit sind die Gründungsmitglieder des Vereins gemeint, die nebenbei auch Vollzeit arbeiten. Nicht nur das Spielen ist zeitaufwendig. Die Figuren müssen erst zusammengebaut und auch angemalt werden. Dazu komme, dass sie sich online Content dazu ansehen und sich zum Beispiel in Büchern über die Regeln und Strategien informieren.

Aber auch Kostenaufwand steckt hinter dem einnehmenden Hobby. „Für eine Armee zahlt man schon rund 500 Euro“, erklären die Männer. Zu den Figuren kommen die Tische und Matten, Regelbücher und das Material, um die Figuren anzumalen und zu dekorieren. Im Verein gilt: Jeder bringt zwar seine eigene Armee mit, aber die Tische und Spiele sind vorhanden. Es können also auch Anfänger und Interessierte dort einen Einstieg in das Hobby finden.

Spielen ohne Vorkenntnisse

Aus Online-Foren wüssten sie, dass es in der Landeshauptstadt noch mehr Menschen mit ihrer Leidenschaft geben würde: „Unser Ziel sind mindestens 30 Mitglieder und noch mehr Turniere, die auch mal über zwei Tage gehen“, erzählen die Mitglieder.

Mit mehr Menschen, die das Hobby teilen, könnten noch mehr Ideen für Turniere oder Veranstaltungen entstehen. Durch die einfachen Brettspieleabende wolle der Verein auch Menschen zusammenbringen, die einfach nur einen netten Abend verbringen wollen – ohne Vorkenntnisse für das Strategiespiel.

Den Standort in Stadtfeld wieder zu räumen käme nicht in Frage. Schließlich hätten sie den Raum aufwendig renoviert und für mehrere Jahre gemietet. „Es muss einfach klappen“, sagt Fink. Finanziert wird der Verein durch die Mitgliedsbeiträge und das Startgeld bei Turnieren.