Fahrrad in Magdeburg Kurios: Ist das der schmalste Radweg der Stadt?
Im Magdeburger Stadtteil Alte Neustadt scheint es den schmalsten Radweg der Stadt zu geben. Warum es dort so knapp für Radfahrer wird.

Magdeburg - Radfahrer sind in Magdeburg einiges gewöhnt. Viele Straßen haben nur alte, holprige Radwege oder gleich gar keine. Die Stendaler Straße in Alte Neustadt hat zwar immerhin einen Radweg, doch weist sie ein besonderes Kuriosum auf.
Auf der Nordseite ist ein Radweg mit roten Steinen gepflastert. Dieser wird jedoch in regelmäßigen Abständen von Baumscheiben durchbrochen, von denen aber nur noch die wenigsten bewachsen sind. Im Bereich der Baumscheiben verringert sich die rote Spur auf deutlich weniger als 30 Zentimeter. Damit dürfte es wohl der schmalste Radweg der Stadt sein.
Radweg vor über 15 Jahren angelegt
Entsprechende Kommentare von Radfahrern gibt es immer wieder im Internet. Beim Radwegmelder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) heißt es unter anderem in einem Eintrag: „Ein Radweg ist das nicht. Wer kommt überhaupt auf die Idee, so etwas zu bauen und Geld dafür auszugeben?“
Auf Volksstimme-Anfrage erläutert Rathaussprecher Michael Reif, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Demnach sei die Stendaler Straße vor mittlerweile mehr als 15 Jahren saniert worden. „Dabei wurde neben dem Gehweg auch ein Radweg mit einer Breite von einem Meter angelegt“, erklärt er. Diese Radwegbreite sei zur damaligen Zeit Standard gewesen. Heute wird eine Breite von zwei Meter für einen Einrichtungsradweg empfohlen, plus Sicherheitsabstand zur Fahrbahn.
Wurzeln unter dem Radweg
Weiterhin waren damals zwischen dem Radweg und der Fahrbahn Bäume gepflanzt worden, die im Lauf der Jahre entsprechend gewachsen sind. „Dabei haben sich die Wurzeln unter anderem in den Radweg ausgebreitet. In der Folge musste die Pflasterung des Radweges aufgenommen werden, um Unfälle auf dem Radweg zu verhindern“, erläutert der Stadtsprecher weiter.
Dafür werde nun in Abständen von rund zwei Jahren „Hartsteinmaterial“ aufgefüllt, damit der Bereich der Baumscheiben von Radfahrern weiter gefahrlos passiert werden kann und die Bäume nicht weichen müssen, beschreibt er noch. Dass die meisten Bäume mittlerweile aber fehlen, lässt er dabei außer Acht.
„Aufgrund der Breite der Gesamtverkehrsfläche gibt es leider keine andere Möglichkeit“, teilt Michael Reif schließlich zur Situation in der Stendaler Straße mit.