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Lärmbelästigung Magdeburger frustriert über parkende Lkw

In einer Straße in Magdeburg stellen Lkw-Fahrer regelmäßig ihre Laster ab und sorgen mit laufenden Motoren in den Nachtstunden für Frust.

Von Marco Papritz 20.08.2018, 16:45

Magdeburg l Auf der Suche nach einem Ort, um eine Pause einzulegen und Nachtruhe zu halten, steuern Lkw-Fahrer regelmäßig in Magdeburg den Rennebogen an. Dort stellen sie ihre tonnenschweren Maschinen oder Baumaschinen ab. Dabei ziehen sie den Unmut der Anwohner auf sich, wie Maximilian Schulz beschreibt. „Die Fahrer lassen die Motoren laufen, um beispielsweise die Klimaanlage zu nutzen. Durch die Geräusche ist an Schlaf nicht zu denken. Mittlerweile liegen die Nerven blank“, gibt er einen Einblick.

Versuche, mit den Fahrern ins Gespräch zu kommen, brachten bislang nichts. Stets sind es jeweils andere, die sich entlang des Rennebogens einfinden und damit aufs Neue für eine „unzumutbare Lärmbelästigung“ sorgen.

Seit einer Weile dokumentieren die Anwohner die Situation und belegen damit – zu ihrem Nachteil – die vermeintliche Beliebtheit der Straße im südlichen Teil von Neu-Olvenstedt, die parallel zum Neuen Rennebogen und damit der Bundesstraße 1 verläuft, die u. a. zur nahegelegenen Autobahn 14 führt. Dass hier Büsche als öffentliche Toillette missbraucht werden, ist ein weiterer unschöner Aspekt.

Das Ordnungsamt ist über das Problem informiert worden. Der Verwaltung liegen „eine Reihe von Beschwerden aus dem Wohngebiet am Rennebogen vor“, so Stadtsprecher Michael Reif. Allein in den vergangenen sechs Wochen seien insgesamt sechs Hinweise auf parkende Lkw eingegangen.

Das Parken selbst sei nicht das Problem, sondern die damit einhergehenden Begleiterscheinungen wie Anlassen der Motoren, Laufenlassen der Motoren, um Druck in den Hydraulik- bzw. Bremsanlagen aufzubauen, Gespräche der Fahrer untereinander, Innenreinigung etc. „Die Lkw werden nachts und am Wochenende dort abgestellt, wobei angenommen wird, dass die dazugehörigen Fahrer zum Teil in Olvenstedt wohnen“, so Reif.

Die Hoffnung der Anwohner auf ein Eingreifen des Ordnungsamtes zerschlägt sich an den Regularien für die Straße. Zwar ist das Parken von Lkw mit einer zulässigen Gesamtmasse von mehr als 7,5 Tonnen in allgemeinen Wohngebieten in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen laut Paragraf 12 Absatz 3a der Straßenverkehrsordnung (StVO) nicht zulässig. Allerdings verläuft der Rennebogen genau am Rand des Wohngebietes, so Reif.

Und: „Dabei sind aber lediglich die nordöstlichen Parkbuchten Wohngebietsbestandteil. Die Straße selbst und die südwestlichen Parkbuchten gehören nicht zum Wohngebiet.“ Zudem besteht in der Straße keine Beschilderung, die das Parken von Fahrzeugen ab einer bestimmten Gesamtmasse untersagt. „Daher verhalten sich Führer von Lkw mit einer Gesamtmasse von mehr als 7,5 Tonnen eben nicht ordnungswidrig, auch wenn sie zu nächtlicher Zeit im Rennebogen parken.“

Auf der Nordseite des Rennebogens befinden sich für den Stadtteil typische Mehrgeschosser im Stile des industriellen Wohnungsbaus sowie Eigenheimgebiete, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. Pikant: An der Straße sind weitere Baugebiete geplant, die hier angesiedelt werden sollen. Mit dem Familien- und Jugendzentrum (FaJu) „Kümmelsburg“ befindet sich hier zudem eine gut besuchte Einrichtung.