1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Magdeburg als Bollwerk des Protestantismus

Lutherjahr 2017 Magdeburg als Bollwerk des Protestantismus

Der Reformater Martin Luther wirkte vielerorts in Sachsen-Anhalt. In Magdeburg besuchte er eine Schule und hielt überzeugende Predigten.

06.07.2017, 23:00

Mageburg l In díe Landeshauptstadt verschlug es Martin Luther bereits in den jungen Jahren. Als dreizehnjähriger Eisleber besuchte er 1497 für ein Jahr die Magdeburger Schule "Bruder vom gemeinsamen Leben", einer Ordensgemeinschaft ohne Gelübde.
Beim nächsten Besuch in Magdeburger war vom Schüler nicht mehr viel übrig. Luther verbreitete seinen Glauben und trieb fortwährend die Reformation an. Im Jahr 1524 holte ihn der damalige Bürgermeister nach Magdeburg. Zu diesem Zeitpunkt habe sich die Elbstadt bereits zur Reformation bekannt und zu einem Zentrum des Widerstandes gegen die Rekatholisierung entwickelt, heißt es seitens der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Laut dem Kulturverein "Wege zu Luther" soll der Andrang seiner Predigt in der damaligen Kirche des Augustinerklosters (heutige Wallonerkirche) so groß gewesen sein, dass der Reformator zwei Tage später, am 21. Juni 1524, in der Johanniskirche erneut predigte.
Martin Luther konnte die Magdeburger mit seinen Worten begeistern, sodass sich kurze Zeit später ein Großteil der Kirchengemeinden in der Stadt zum Luthertum bekannten, evangelische Gottesdienste und Gemeindeordnungen entwarfen und die katholische Messe abschafften. Nur einige Klöster und das Domkapital der Stitfskirche sollen sich widersetzt haben. Sie blieben katholisch. Magdeburg wuchs in jener Zeit zu einem Bollwerk des Protestantismus heran und bekam den Beinamen "Unser Herrgotts Kanzlei".
Heute erinnert das Luther-Denkmal vor der Johanniskirche an die Besuche des berühmten Theologen.