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Ruhestörung Magdeburg sperrt "Brennpunkt-Spielplätze"

Die Stadt Magdeburg will nach mehreren Beschwerden von Anwohnern zwei Spielplätze ab 20 Uhr sperren.

Von Franziska Ellrich 31.08.2018, 11:34

Magdeburg l Die beiden Magdeburger Spielplätze an der Friedrich-List-Straße in Fermersleben und auf dem Wormser Platz in Sudenburg sollen demnächst ab 20 Uhr gesperrt werden. Das erklärt am 30. August 2018 Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) auf Nachfrage der Volksstimme.

In den nächsten Tagen soll eine Allgemeinverfügung für die sogenannte Benutzungssperre beschlossen und veröffentlicht werden, kündigt der Oberbürgermeister an. Sobald das passiert ist, sind die Bürger informiert und verpflichtet, sich darauf einzustellen.

In den vergangenen Wochen mehrten sich von Anwohnern die Beschwerden über Krach bis in die Morgenstunden sowie Müll und Dreck auf diesen Spielplätzen.

Wie viele Magdeburger Spielplätze diese abendliche Sperrung vorerst betreffen soll, habe man lange bei der Stadt Magdeburg diskutiert, erklärt Lutz Trümper. Allerdings: Man müsse das Ganze auch kontrollieren können. Dafür sollen Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Einsatz sein. Personell könnten vorerst nur die beiden „Brennpunkt-Spielplätze“ abgedeckt werden.

Die Polizei bestätigte jüngst nächtliche Einsätze wegen Ruhestörung, bei denen die Beamten bis zu 30 Personen auf dem Spielplatz in Fermersleben antrafen. Großteils soll es sich um rumänische Familien handeln. Auch die Stadt Magdeburg zog auf eine Anfrage hin Parallelen zur Situation in Neue Neustadt, wo die rumänische Gemeinde ihren Lebensmittelpunkt in den warmen Monaten nach draußen verlagert.

Dass in Fermersleben zusätzlich über den Einsatz von Sozialarbeitern nachgedacht werde, erklärte Linken-Stadtrat Dennis Jannack. Auch er hatte sich auf Beschwerden eines Fermersleber Anwohners hin an die Stadtverwaltung gewandt.

Gegenüber der Volksstimme betonte Oberbürgermeister Lutz Trümper: „Wir lassen die Bürger nicht allein.“ Vielmehr würden die Kommunen alleingelassen durch Regelungen auf Bundesebene, wie zum Beispiel im Fall der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit, oder aber auf Landesebene, was unter anderem den Stellenabbau bei der Polizei betreffe.