Energiesparen Magdeburg tauscht seine Straßenlampen nur nach und nach aus
Statt sofort auf LED-Technik umzustellen, möchte das Magdeburger Baudezernat die Beleuchtung nur bei Bedarf modernisieren

Magdeburg - Rund 2300 Leuchten in den Magdeburger Straßenlaternen sind inzwischen auf Leuchtdioden-Technik (LED) umgerüstet. Das entspricht einem Anteil von zehn Prozent, wie einer Antwort aus der Magdeburger Stadtverwaltung auf eine Anfrage aus der FDP/Tierschutzpartei-Stadtratsfraktion hervorgeht.
Im Einzelnes ging es den Antragstellern darum, ob veraltete Beleuchtungstechnik im Rahmen eines Energiespar-Contractings ausgetauscht werden könnte. Bei diesem Modell erstellt der Contractinggeber in diesem Fall der Landeshauptstadt nach kostenloser Abschätzung ein Angebot. Dieses würde eine Reihe von Maßnahmen zur garantierten Energieeinsparung enthalten. Als Gegenleistung erhält er einen Teil der eingesparten Energiekosten, bis seine Aufwendungen für Finanzierung, Planung und Controlling zuzüglich Gewinn bei Vertragsende abgegolten sind. Hohe Investitions- und Unterhaltungskosten verlängern die Vertragslaufzeit.
Nachteile beim Lampentausch
Bei seiner Untersuchung kommt das Baudezernat aber keineswegs zu der von den Antragstellern formulierten Hoffnung, dass ein entsprechendes Vorgehen von Vorteil für die Stadt wäre. Nicht allein, dass eine Reihe von Bedingungen zur Stadtgestaltung, zum Umweltschutz und zur Langlebigkeit der Leuchten gewährleistet werden müssten, würde eine Einsparung bei den Energiekosten nicht die Investitionen decken, um überhaupt erst einmal neue Lampen installieren zu können.
Salopp gesagt, geht es nämlich meist nicht allein darum, die Birne auszutauschen. Auch Kabel und zuweilen ganze Masten müssten erneuert werden.
Lampen müssen lange halten
Mit Blick auf die in Magdeburg abseits der modernen LED-Technik vorhandenen Straßenlampen scheint im Baudezernat indes der Vorwurf, in der Stadt gebe es veraltetet Technik, bitter aufgestoßen zu sein: Straßenlampen werden mit einer Nutzungszeit von rund 30 Jahren kalkuliert. Zwar sind manche Straßenlampen wesentlich älter – stets habe man aber zum Zeitpunkt des Einbaus die modernste Technik eingebaut.
Ein Beispiel sind die Natriumdampflampen, die vor dem Einsatz der LED-Technik auch in Sachen Energieeinsparung einen Lichtblick geliefert haben und das Modernste waren, was am Markt zu haben war. Bis heute bestimmt ihr orangefarbenes Licht in den Abend- und Nachtstunden in vielen Straßen das Bild.
Das Fazit der Stadtverwaltung: Statt sich auf ein Contracting-Modell einzulassen, sollte wie bisher der Austausch der Leuchten nach und nach fortgesetzt werden. Damit sei gewährleistet, dass immer die neueste und sparsamste Technik verwendet wird. Es könne auch besser auf neue Anforderungen reagiert werden.