Uhrenvergleich Tickt Magdeburg noch richtig? So steht es um die Uhren in der Stadt
Nach Jahren des Stillstands drehen sich die Zeiger der Uhr am Ratswaageplatz wieder. Ein Test zeigt, wie es um die Zeitanzeigen in der Landeshauptstadt steht.

Magdeburg. - In glücklichen Momenten möchte so mancher Magdeburger, dass die Zeit stillsteht. Doch jahrelang?
Uhren in Magdeburg: Grünen-Stadtrat verärgert über falsche Uhrzeit
Auf dem Ratswaageplatz war das lange der Fall. Und auch an der Kreuzung Otto-von-Guericke-Straße/Ernst-Reuter-Allee lief’s mit der die Uhr nicht immer rund. Inzwischen funktionieren beide wieder.
Dennoch ärgert sich Jürgen Canehl. „Seit vielen Jahren ist festzustellen, dass diese Zeitmesser entweder gar nicht mehr laufen und abgestellt sind oder einfach nicht korrekt funktionieren. So werden teilweise an jeder Seite leicht unterschiedliche Zeiten angezeigt.“ Dies sei einer Stadt, die Intel-Stadt werden will, nicht würdig, so der Grünen-Stadtrat.

Ein stichprobenartiger Uhrenvergleich der Volksstimme ergab jedoch, dass alle sieben getesteten Uhren in der Innenstadt und südlich der Altstadt funktionierten. Bis auf die Uhr am Ratswaageplatz, die der Zeit um etwa eine Minute voraus ist, zeigten alle die korrekte Uhrzeit an. Ob das nach Zeitumstellung am Wochenende immer noch der Fall sein wird, bleibt abzuwarten.
Uhren in Magdeburg gehören Werbefirma Ströer
Für den korrekten Betrieb sowie die Unterhaltung ist nicht die Stadt, sondern die Firma Ströer als Eigentümer zuständig. Sie kassiere auch die Einnahmen aus den darunterliegenden Werbeflächen. Und: „Laut Ströer sollen alle Uhren korrekt funktionieren, werden regelmäßig kontrolliert und Zeitfehler zeitnah korrigiert“, erklärt Magdeburgs Baudezernent Jörg Rehbaum. Dennoch verfolge die Verwaltung die Situation aufmerksam. „Es ist aber davon auszugehen, dass Uhren gegebenenfalls nur temporär außer Betrieb sind.“
Von den einst 36 Uhren, die in den 90er Jahren installiert wurden, stehen noch 30 im Stadtgebiet. Ein dauerhafter Abbau der Uhren sei derzeit kein Thema, so Rehbaum. Die bundesweit aktive Werbefirma Ströer sei allerdings gegenüber der Stadt nicht zur Aufstellung der Uhren verpflichtet. Sie seien seit 2023 nicht mehr Gegenstand des neuen Werbekonzessionsvertrages.

Der Betrieb der Uhren mit Werbewürfel im öffentlichen Raum erfolge nur noch auf der Basis von gebührenpflichtigen Sondernutzungsgenehmigungen. Weitere Uhren stehen im nichtöffentlichen Raum, unterliegen somit Baugenehmigungsrecht. Da die Firma Ströer Eigentümer der Uhren ist, könnte die Stadt nicht selbst „Hand anlegen“ und auch ordnungsrechtlich und sondernutzungsrechtlich könnte die Stadt nicht gegen nicht funktionierende Uhren vorgehen.