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Einkaufen/Verkehr Magdeburger Händler stinksauer über Streik bei Bus und Bahn

Von rs 23.03.2024, 06:30
Ein Schild mit der Aufschrift Warnstreik. In Magdeburg streiken die Bus. und Straßenbahnfahrer.
Ein Schild mit der Aufschrift Warnstreik. In Magdeburg streiken die Bus. und Straßenbahnfahrer. IMAGO/EHL Media

Magdeburg - Die Magdeburger City-Händler haben den viertägigen Streik der Beschäftigen der Magdeburger Verkehrsbetriebe scharf kritisiert. Der Zeitpunkt der Ankündigung sei viel zu kurz und die Dauer des Streiks viel zu lang, sagte Arno Frommhagen für die Interessengemeinschaft der Magdeburger Innenstadthändler.

Streiks seien grundsätzlich zulässig, aber hier sei unabhängig von den Forderungen der Gewerkschafter die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gewahrt worden. Unbeteiligte wie Schüler, die zu Schule müssten, Menschen, die Krankenhaustermine hätten oder Ältere mit Wegen zum Einkaufen und zu Behörden seien die Betroffenen.

Nicht mal Notfahrplan

Besonders verwerflich sei, dass die Gewerkschaft Verdi nicht mal einem Notfahrplan zugestimmt habe. Der Streik richte zudem große Schäden in der Wirtschaft an und untergrabe das Vertrauen in den öffentlichen Nahverkehr. Am Ende müsste ohnehin den größten Teil der Steuerzahler tragen, weil der Nahverkehr vorrangig von den Städten wie Magdeburg finanziell gestützt werden müsse.

Leere auf dem Markt

IG Innenstadt-Vorsitzender Rolf Lay bilanzierte für den ersten Streiktag: „Auf dem Wochenmarkt war gähnende Leere, Uhren-Haller hatte am gesamten Tag keinen einzigen Kunden, selbst bei Ärzten und Physiotherapien wurden zahlreiche Termine abgesagt. In normalerweise gut frequentierten Gaststätten standen sich die Mitarbeiter die Beine in den Bauch. Ins Galeria-Kaufhaus verirrten sich nur sehr wenige Kunden. Bäcker, Fleischer, Imbiss-Betreiber – überall war sogar deutlich weniger los als an sehr schlechten Umsatztagen. Zweifellos: Magdeburg war eine Geisterstadt.“

Höhere Zuschüsse

Aus Sicht der IG Innenstadt mache das erpresserische Verhalten der Lokführer-Gewerkschaft nun offenbar auch Schule bei Verdi. Lay: „Heutzutage scheinen Gewerkschaften gar nicht mehr zu verhandeln, sondern gleich zu fordern und dies mit der schärfsten Waffe, die zur Verfügung steht – Streik.“

Die Folge solcher Tarifauseinandersetzungen sei ein Rückgang der Fahrgastzahlen, die zu sinkenden Einnahmen der MVB und zu höheren Zuschüssen aus Steuermitteln führten.