Abstimmung Magdeburger können neue Bänke für den Domplatz auswählen
Auf dem Domplatz in Magdeburg sollen neue Bänke aufgestellt werden. Drei Modelle stehen zur Wahl. Sie wurden jetzt zum Probesitzen aufgestellt. Per Smartphone kann abgestimmt werden.

Die Magdeburger können schon wieder wählen. Diesmal aber nicht für den Landtag, sondern vor dem Landtag. Auf dem Domplatz stehen ab sofort drei unterschiedliche Sitzbänke, von denen die Bürger jetzt ihren Favoriten bestimmen sollen. Das Topmodell soll dann rund um den Platz zu Füßen des Doms aufgestellt werden.
Seit über einem Jahr wird über die neuen Bänke für den Domplatz diskutiert. Anfang 2020 hatte die Stadtverwaltung ein erste Sitzmöglichkeit aufgestellt, die aber auf wenig Gegenliebe stieß. Statt die anderen 23 Bänke rund um das Karree gegen dieses Modell auszutauschen, entspann sich eine Debatte über Alternativen. Die Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) Altstadt brachte die Beimsbank ins Spiel, die in der Beimssiedlung nach historischem Vorbild aufgebaut worden war. Die lehnt die Stadt aber ab.
Günstig und bequem
Um ein geeignetes Modell zu finden, wird nun die Bank-Wahl durchgeführt. Vom 19. bis 30. Juli können drei Prototypen getestet werden. Die Eindrücke der Banknutzer werden von Studierenden der Otto-von-Guericke-Universität stichprobenartig gesammelt. Außerdem kann auch per Smartphone und QR-Code an der Umfrage teilgenommen werden.
Die drei Prototypen waren von der Stadtverwaltung nach verschiedenen Kriterien ausgesucht worden. Neben Preis und Bequemlichkeit sollten sie auch mit dem barocken Leitbild für den Domplatz vereinbar sein. Eine „zurückhaltende moderne Formensprache, Nachhaltigkeit und die Möglichkeit verschiedener Ausführungsarten, um unterschiedlichen Zielgruppen gerecht zu werden“, zählten ebenso dazu.

Die Bankmodelle haben mit Paradis, Estiva und Baden-Baden zumindest teilweise klingende Namen. Ob sie aber auch bequem sind, können die Magdeburg nun selbst testen. Vor Ort fällt gestern beispielsweise das Modell „Paradis“ bei einer Seniorin direkt durch. „Die Sitzfläche ist viel zu kurz“, sagt sie.
Zu finden sind die Bänke an der südwestlichen Ecke unter den Linden mit Blick auf das Wasserspiel und den Dom. Eine weitere Alternative stelle das bereits zahlreich im Stadtgebiet verwendete Bankmodell Nürnberg dar, informiert die Stadtverwaltung.
Drei Termine vor Ort
In Kooperation mit dem Projekt „in:takt“ der Guericke-Universität finden an folgenden Tagen und Zeiten Befragungen durch Studierende statt: 21. Juli von 16.30 bis 18.30 Uhr, 25. Juli von 14 bis 16 Uhr sowie 26. Juli von 16.30 bis 18.30 Uhr. „Sie werden auf dem Domplatz unterwegs sein und möchten mit den Menschen, die auf den neuen Bänken probesitzen, ins Gespräch kommen“, teilt die Stadt weiter mit.

Die bisherigen funktionalen Sitzbänke waren Bestandteil der auf fachlich-wissenschaftlicher Basis erarbeiteten denkmalpflegerischen Zielplanung aus dem Jahr 2013. Sie sind Nachbauten der ursprünglichen Domplatzbänke von Fritz Kühn. Sitzhöhe und Neigung der Rückenlehnen stellten sich laut Stadt jedoch in der Nutzung als nicht alltagstauglich heraus.
Erstes Modell fällt durch
Anfang 2020 wurde deswegen ein Modell der Stadtbank „Typ Dessau mit Lehne und Seitenbügel“ aus der Produktfamilie von Fritz Kühn auf dem Domplatz zum „Probesitzen“ aufgestellt, das aber wenig Zuspruch fand. Im Mai wurde dann im Stadtrat die Suche nach Alternativen beschlossen, die nun bis Ende Juli läuft.