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Verkehr und Bildung Magdeburger Schüler testen VR-Brillen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Durch den Einsatz von Virtual-Reality-Brillen erhofft sich die Polizei mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Schüler eines Magdeburger Gymnasiums testeten die Geräte.

Von Madlen Wille 12.03.2024, 06:50
An einem Magdeburger Gymnasium wurden VR-Brillen eingesetzt, um die Schüler für Verkehrssicherheit zu sensibilisieren.
An einem Magdeburger Gymnasium wurden VR-Brillen eingesetzt, um die Schüler für Verkehrssicherheit zu sensibilisieren. Foto: Madlen Wille

Magdeburg - Ein neues Kapitel in der Verkehrsprävention: Die Landespolizei Sachsen-Anhalt setzt auf innovative Technologie, um die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Seit einigen Monaten führt sie ein Pilotprojekt durch, das den Einsatz von Virtual-Reality-Brillen erforscht. Diese modernen Geräte ermöglichen es den Polizeibeamten, realistische Verkehrsszenarien zu simulieren und die Teilnehmer hautnah an potenzielle Gefahrensituationen heranzuführen.

Im Hegel-Gymnasium Magdeburg hatten nun mehrere Schüler der 11. Klasse die Gelegenheit, solche VR-Brillen auszuprobieren. Auch Innenministerin Tamara Zieschang informierte sich vor Ort über die Einsatzmöglichkeiten der Technologie.

Sensibilisierung der Schüler für mehr Sicherheit im Verkehr als Ziel

„Das Hauptziel dieses Projekts ist es, Verkehrsteilnehmende für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren“, sagt Kriminaloberkommissarin Corinn Mexner von der Landespolizei Sachsen-Anhalt. Zugleich gäbe es die Möglichkeit, ein lebensnahes Erlebnis zu schaffen, ohne sich wirklich einer gefährlichen Verkehrssituation auszusetzen.

Von Besonderheit sei dabei vor allem der Perspektivwechsel, bei dem man zum Beispiel aus der Rolle des Fahrradfahrers in die des Lkw-Fahrers wechselt, um die Problematik des toten Winkels darzustellen. Die VR-Brillen erzeugen eine computergenerierte künstliche Welt, in der sich der Nutzer in Echtzeit bewegen kann. Man könne jedoch nicht aktiv eingreifen. Es komme darauf an, mit den VR-Brillen „keinen Spielmodus, sondern einen Präventionsmodus“ zu schaffen.

Toter Winkel, Geisterfahrer und Fehler beim Überholen sind Themen

Für den Einsatz dieser Brillen nutzt die Landespolizei eine spezielle Anwendung der Bundesanstalt für Straßenwesen. Die VR-Brillen zeigen insgesamt 13 unterschiedliche Filme mit verschiedenen Verkehrsteilnehmern. Teilnehmer können Szenarien wie zum Beispiel toter Winkel, Geisterfahrer, spätes Bremsen und Fehler beim Überholen sowie Abbiegen erleben.

„Die VR-Brillen werden, neben Präventionsveranstaltungen, auch insbesondere an Schulen getestet, da die Verkehrssicherheit Teil des Lehrplans ist“, erläuterte Corinn Mexner weiter. Eine Schülerin sagte: „Ich habe eine Verkehrssituation erlebt, wo ich nicht selber die Kontrolle hatte, wie ich mich bewege, sondern ich konnte mich nur umschauen. Ich war Fahrradfahrer und konnte den Verkehr miterleben. Mir wurde eine falsche Verkehrssituation gezeigt und dann die Ursache und Folge des Fehlers dargestellt.“ Die Schüler waren von den VR-Brillen fasziniert. „Es war ein sehr interessantes Erlebnis und eine gute neue Erfahrung“, erklärte ein anderer Schüler.

Land investiert 5.000 Euro in Präventionsprojekt mit virtueller Realität

Innenministerin Tamara Zieschang machte sich bei der Verkehrspräventionsveranstaltung selbst ein Bild. „Es ist ein weiteres Element, um für die Gefahren im Verkehr zu sensibilisieren“, erklärte sie. Aktuell stehen der Landespolizei neun VR-Brillen zur Verfügung. Für das Projekt wurden rund 5.000 Euro investiert. Die VR-Brillen werden landesweit bei Präventionsveranstaltungen eingesetzt.