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Schöne Arbeitswelt! Magdeburger Unternehmen beliebt: So klappt’s mit den Mitarbeitern

Motiviertes Personal ist von enormer Bedeutung. Das IWK in Magdeburg hat nun ein Siegel erhalten, dass es sich um dieses besonders engagiert. Worauf kommt es an?

Von Martin Rieß 11.03.2025, 07:10
André Gottschalk übergibt die Urkunde für das IWK an Kevin Wunderling und Frauke Paasche.
André Gottschalk übergibt die Urkunde für das IWK an Kevin Wunderling und Frauke Paasche. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Das Institut für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege (IWK) in Magdeburg wurde für seine herausragende Mitarbeiterorientierung ausgezeichnet und erhielt das Landessiegel „Das mitarbeiterorientierte Unternehmen“. Vergeben wird das Siegel von der Landesinitiative „Fachkraft im Fokus“. Was hat das in der Erzbergerstraße ansässige Institut unternommen, um die Kriterien für die Auszeichnung zu erfüllen?

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Das kommt bei Mitarbeitern gut an

In einer internen Befragung erzielte das IWK hervorragende Ergebnisse: Mehr als 66 Prozent der Angestellten beteiligten sich und äußerten eine überdurchschnittlich hohe Zustimmung zu den positiven Aspekten der Unternehmenskultur – ein Wert, der deutlich über dem erforderlichen Limit liegt, wie André Gottschalk von der Landesinitiative berichtet. Das IWK, das als Bildungseinrichtung in den Bereichen Therapie, Pflege und Medizin tätig ist, bietet nicht nur eine praxisnahe Ausbildung, sondern setzt auch auf eine wertschätzende Unternehmenskultur.

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Die Institutsleitung sieht das Siegel als wichtige Anerkennung für das Engagement der gesamten Belegschaft. Kevin Wunderling, Institutsleiter des IWK, hebt hervor, wie essenziell Transparenz und Partizipation im Unternehmen sind: „Es ist enorm wichtig, Entscheidungen nachvollziehbar zu machen – auch für diejenigen, die nicht direkt daran beteiligt sind. Selbst bei Neueinstellungen setze ich auf die Erfahrungswerte der Kollegen.“

Was sagen die Mitarbeiter?

Die Unternehmenskultur am IWK wird durch ein offenes und unterstützendes Arbeitsklima geprägt. Frauke Paasche, die seit 34 Jahren im Unternehmen tätig ist und in der Fachrichtung Physiotherapie als Dozentin arbeitet, beschreibt den starken Zusammenhalt: „Für uns waren die Fakten eindeutig. Wir unterstützen uns gegenseitig – auch vonseiten der Leitung. Jeder handelt hier aus Überzeugung.“ Dieser Gemeinschaftssinn zeigt sich bis hinein in die tägliche Arbeit in der Bildungseinrichtung: Flexible Arbeitszeiten und ein konstruktives Miteinander tragen dazu bei, dass das Team trotz der Herausforderungen im Gesundheitssektor stabil bleibt.

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Ein weiteres Erfolgsmerkmal des IWK ist die hervorragende interne Kommunikation. André Gottschalk hebt hervor, dass gerade dieser Bereich in vielen Unternehmen oft als Schwachstelle gesehen wird. Doch am IWK sei die Kommunikation zwischen Angestellten und Führungsebene besonders gut strukturiert und transparent. „Die Befragungsergebnisse zeigen deutlich, dass hier eine Unternehmenskultur gelebt wird, in der Austausch und Verständigung auf allen Ebenen hervorragend funktionieren“, so André Gottschalk.

Wo es noch etwas zu tun gibt

Das IWK nutzt die Auszeichnung nicht nur als Anerkennung, sondern auch als Ansporn für die Zukunft. Die Institutsleitung plant, die positive Entwicklung weiter voranzutreiben, unter anderem durch verstärkte Gesundheitsförderung für die Mitarbeiter. So werden bereits Gesundheitsprojekte mit externen Experten umgesetzt, darunter Bewegungsprogramme, Stressbewältigungskurse und Screenings in Zusammenarbeit mit der IKK gesund plus. Auch für Auszubildende soll das Gesundheitskonzept weiter ausgebaut werden, etwa durch „bewegte Pausen“ und sportliche Aktivitäten.

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Zudem steht ein wichtiger Schritt bevor: Bis 2026 plant das IWK den Umzug an einen neuen Standort in der Nachtweide. Dabei soll auch ein modernes Konzept für eine „gesunde Schule“ realisiert werden, das die Gesundheitsförderung noch stärker integriert. „Wir wollen nicht nur ein hervorragender Arbeitgeber sein, sondern auch ein Vorreiter für eine gesundheitsbewusste Ausbildung“, erklärt Kevin Wunderling ein wichtiges Ziel, sich an den Bedürfnissen der Mitarbeiter und Auszubildenden zu orientieren.

Woran es in der Branche hakt

Trotz der positiven Entwicklungen gibt es branchenweite Herausforderungen, insbesondere bei der Ausbildungsvergütung in therapeutischen Berufen. „Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass unsere Schüler keine Vergütung erhalten. Früher gab es Patenschaftseinrichtungen, heute müssen viele Auszubildende ohne finanzielle Unterstützung auskommen“, kritisiert Kevin Wunderling. Dies verstärke den Nachwuchsmangel in vielen der vom IWK ausgebildeten Berufe.