Ehrung Magdeburgs Puppentheater-Chef erhält einen besonderen Preis
Die Magdeburgische Gesellschaft würdigt die Verdienste des langjährigen Intendanten Michael Kempchen.

Magdeburg (vs) - Der 17. Träger der August-Wilhelm-Francke-Medaille ist Michael Kempchen. Dem Intendanten des Magdeburger Puppentheaters wurde die Auszeichnung der Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 am 4. November 2021 verliehen. Mit dem undotierten Bürgerpreis würdigt der Verein zur Förderung der Künste, Wissenschaften und Gewerbe Kempchens erfolgreiches Wirken für die Landeshauptstadt und ihre Bürgerschaft. Auf den Bühnen des Puppentheaters mit über 200 Plätzen wurden vor Corona jährlich um die 52 000 Gäste in rund 400 Veranstaltungen begrüßt.
„In den zurückliegenden drei Jahrzehnten entwickelte er federführend die Magdeburger Puppenbühne an der Warschauer Straße zu einem Figurentheater-Zentrum von nationalem und internationalem Rang“, begründete Vorsitzender Thomas Kluger die aktuell aller zwei Jahre vergebene Auszeichnung.
Ausbau zur Instanz
In seiner Laudatio betonte Rüdiger Koch, Kulturbeigeordneter a. D., dass Michael Kempchen das Haus zu einer höchst populären kulturellen Instanz Magdeburgs profiliert habe. Auch die Auslastung von 98 Prozent unterstreiche das. Kempchen hatte im Jahr 2000 das Weltpuppentheater-Festival nach Magdeburg geholt, gemeinsam mit Frank Bernhardt als Künstlerischer Leiter wurde das internationale Figurentheaterfestival „Blickwechsel“ etabliert. Des Weiteren baute er maßgeblich die Jugendkunstschule und die größte Figurenspiel-Sammlung Mitteldeutschlands auf. Kempchen initiierte, so Koch, eine bespielhafte Standortentwicklung „mit Archivanbau, neuem Bühnenhaus, Villa P., kleiner Bühne und demnächst dem Kutscherhaus“. 2019 erhielt die Puppenbühne den Theaterpreis des Bundes.
An der Ehrung nahmen im Rahmen der traditionellen Francke-Tafel bisherige Preisträger teil, so der Alt-OB Willi Polte, der Arzt Prof. Wolfram Neumann, die Staatssekretärin a. D. und Unternehmerin Carmen Niebergall, der Getec-Chef Karl Gerhold, der Ex-Baubeigeordnete Werner Kaleschky und Siegfried Zander (IHK).
Namensgeber der Medaille
Namensgeber der Medaille, August Wilhelm Francke (1785-1851), gilt als einer der erfolgreichsten Oberbürgermeister Magdeburgs. Besonders hoch eingeschätzt werden seine Aktivitäten bei der industriellen Entwicklung der Stadt, wozu die Förderung der Elbeschifffahrt, der Anschluss ans Eisenbahnnetz, Reformen im Schul- und Sozialwesen, die Stadterweiterung im Bereich der Festungsanlagen und der Ausbau der Parks gehören.