1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Magdeburger Osten legt am meisten zu

Mieten Magdeburger Osten legt am meisten zu

Wohnen in Magdeburg wird immer teurer. Zwischen 1,6 und 9,5 Prozent lagen die Preissteigerungen in den verschiedenen Stadtteilen.

Von Martin Rieß 31.07.2019, 01:01

Magdeburg l Die Wohnungsmieten in Magdeburg steigen. Das zeigt eine Studie der Engel & Völkers Commercial GmbH, die bundesweit tätig und auch mit einem Büro in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt vertreten ist. Knapp 4000 Wohnungsangebote hat das Unternehmen zwischen Neustädter See und Westerhüsen analysiert.

Das Ergebnis: Die Durchschnittsmieten liegen in den Gebieten am Stadtrand zum Teil deutlich unter denen in den gefragten Vierteln im Stadtzentrum. Fast um ein Drittel lagen die Mieten der angebotenen Bestandswohnungen in der Altstadt und auf dem Werder über den durchschnittlichen Angeboten in den Gebieten Kannenstieg, Neu-Olvenstedt und Neustädter Feld, wo es Mietwohnungen vornehmlich in Häusern des industriellen Wohnungsbaus angeboten werden. Gefragt sind weiterhin auch Buckau und der Hopfengarten.

Doch andere Stadtteile holen auf. So machten Brückfeld und Cracau einen besonders großen Sprung bei den Wohnungsangeboten für bereits bewohnte Häuser: Im Schnitt um 9,5 Prozent lagen die Mieten in den beiden Stadtteilen hier über dem Vorjahreswert. Einen ähnlich großen Sprung mit 9,4 Prozent hat Westerhüsen gemacht – dies allerdings bei einer Durchschnittsmiete von 5,73 Euro pro Quadratmeter auf einem niedrigen Niveau und mit nur 38 Angeboten auch nur in einem kleinen Umfang. Über alle untersuchten Stadtteile sind in den Wohnungsangeboten die Mieten um 3,6 Prozent gestiegen.

In einigen Stadtteilen wurden auch Neubauten in einem nennenswerten Umfang fertiggestellt. Auch diese wurden von den Immobilienfachleuten erfasst. Deutlich wird bei den Quadratmeterkaltmieten zwischen 8,47 Euro in Stadtfeld und 10,31 Euro in der Altstadt und auf dem Werder: Wer in einen Neubau zieht, muss in der Regel deutlich mehr zahlen, als wer sich mit einem Angebot im Bestand zufrieden gibt.

Mit dem Ansteigen der Mieten gerät Magdeburg dabei zunehmend in den Fokus von privaten und institutionellen Immobilieninvestoren. „Die Entwicklungen von Einwohnerzahl, Kaufkraft, Angebotsmieten, Wohnraumnachfrage und bundesweit vergleichsweise günstige Kaufpreise für Wohn- und Geschäftshäuser bilden attraktive Rahmenbedingungen für die Kapitalanleger“, loben die Autoren der Studie den Magdeburger Markt.

Grund für die Entwicklung sei der Aufschwung der Stadt. Ein Indiz: Die Zahl der Einwohner ist gestiegen. Gerade jüngere Menschen habe es wieder nach Magdeburg gezogen.

Wie Norbert Steinborn, Geschäftsführender Gesellschafter bei Engel & Völkers Commercial Magdeburg berichtet, haben im Jahr 2018 149 Mietshäuser den Besitzer gewechselt. Insgesamt gingen dafür 157 Millionen Euro über den Tisch. „Im Vergleich zum Jahr 2013 ist das Transaktionsvolumen um rund 150 Prozent gestiegen“, sagt Norbert Steinborn. Zugenommen hat auch die Anzahl an Hausverkäufen in diesem Bereich – und zwar um 27,4 Prozent.

Im Vergleich zu anderen Städten ist der Kauf von Wohnungen in Magdeburg nach wie vor günstig. Die Spanne reiche von 550 Euro für den Quadratmeter in den einfachen Lagen bis hin zu 2000 Euro in den sehr guten Lagen. Damit einher gehen gute Renditen, so dass auch in diesem Jahr mehr Wohnhäuser verkauft werden dürften. Engel & Völkers Commercial geht für das Jahr 2019 von einer leichten Zunahme der Verkäufe auf bis zu 165 Anlageimmobilien aus. Dabei dürften rund 200 Millionen Euro über den Tisch gehen.

In Altstadt und auf dem Werder gab es 396 Angebote mit durchschnittlich 7,01 Euro pro Quadratmeter kalt. Das sind 3,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In  Buckau und im Hopfengarten wurden 198 Angebote untersucht. Die mittlere Miete für neu zu vermietende Wohnungen im Bestand lag hier bei 6,60 Euro pro Quadratmeter kalt - 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Mietangebote für Mitewohnungen im Bestand sind am stärksten gesteigen sind in Brückfeld und Cracau  und zwar um 9,5 Prozent. Hier gab es 307 Angebote zu 6,52 Euro pro Quadratmeter kalt. In der Alten Neustadt wurden in 207 Angebot durchschnittlich 6,36 Euro pro Quadratmeter kalt verlangt - das sind 2,6 Prozent mehr als ein jahr zuvor. Gering fiel die Steigerung in Stadtfeld-Ost und -West aus mit 1,6 Prozent. Hier gab es 918 Angebote, die im Schnitt bei 6,32 Euro pro Quadratmeter kalt lagen. In der Leipziger Straße, Lemsdorf, Ottersleben, Reform und Sudenburg gab es 1058 zu im Schnitt 5,96 Euro pro Quadratmeter kalt  - das sind 2,1 Prozent mehr als ein jahr zuvor. In Neue Neustadt, Neustädter See, und Rothensee wurden bei 403 Angeboten im Bestand im Schnitt 5,89 Euro pro Quadratmeter kalt verlangt - die Steigerung liegt hier bei 3,4 Prozent. Fermersleben und Salbke kamen bei 181 Angeboten aus dem Bestand auf 5,81 Euro pro Quadratmeter - das sind 3,6 Prozent mehr als ein jahr zuvor. Mit 9,3 Prozent mehr war auch die Steigeurng in westerhüsen erheblich - hier gab es aber nur 38 Wohnungen mit 5,73 Euro pro Quadratmeter kalt im Schnitt. Im Kannenstieg, Neu-Olvenstedt und im Neustädter Feld gab es 218 Angebote zu 5,39 Euro pro Quadratmeter kalt - das sind 4,4  Prozent mehr als ein Jahr zuvor.