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Mord nach illegalem Rave Nach Emmas Beisetzung: Vater startet Projekt für sichere Raves

Im Mai wurde die 21-jährige Emma aus Magdeburg nach einem Rave in der Nähe von Dresden leblos aufgefunden – ein tragisches Ereignis, das viele erschüttert hat. Ihr Vater, Patrick Drebenstedt, möchte diesem Verlust etwas entgegensetzen und engagiert sich nun für mehr Sicherheit in der freien Techno-Szene.

Von DUR Aktualisiert: 30.07.2025, 10:39
Im Mai wurde die 21-jährige Magdeburgerin Emma in einem Wald bei Dresden ermordet. Jetzt fand sie ihre letzte Ruhe.
Im Mai wurde die 21-jährige Magdeburgerin Emma in einem Wald bei Dresden ermordet. Jetzt fand sie ihre letzte Ruhe. (Screenshot: Instagram/patrick_dre)

Dresden. – Am 18. Mai wurde in einem Waldstück in der Königsbrücker Heide nordöstlich von Dresden die Leiche einer 21-jährigen Magdeburgerin gefunden. Sie wurde getötet. Die Polizei hat einen 16-Jährigen als mutmaßlichen Täter festgenommen.

Magdeburgerin wurde beigesetzt

Die 21-jährige Emma wurde mittlerweile in Magdeburg zur letzten Ruhe gebettet – genau dort, wo sie es sich zu Lebzeiten gewünscht hatte: bei ihrer Großmutter und ihrem Onkel. Ihr Vater, Patrick Drebenstedt (42), teilte auf Instagram, dass man ihr am 11. Juli einen Tag geschenkt habe, der ganz in ihrem Sinne war – voller Liebe, umgeben von ihren Freund:innen und all jenen, die sie liebten.

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Die zumeist verschlossene, weil illegal agierende Partyszene hat sich nach dem Mord im Mai auch der Polizei gegenüber geöffnet: "Insgesamt gingen bisher 16 Hinweise bei der Polizei ein, elf davon aufgrund eines Aufrufs von Dresdner Kulturschaffenden aus dem Bereich der elektronischen Musik“, berichtet Tag24 unter Berufung auf einen Görlitzer Polizeisprecher.

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Polizei sucht Zeugen für Mord an der 21-Jährigen

Emmas Vater, der auch als DJ aktiv ist, wandte sich auf Instagram mit einem eindringlichen Appell an mögliche Zeugen: Wer Informationen habe, solle sich dringend bei der Polizei melden. Dabei betonte er, dass niemand Angst haben müsse – einzig die Wahrheit zähle, um Emma Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

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Obwohl der mutmaßliche Täter inzwischen festgenommen wurde, bleiben einige Fragen zur Nacht der Tat weiterhin ungeklärt. Der öffentliche Zeugenaufruf scheint jedoch Früchte getragen zu haben: Laut der Staatsanwaltschaft Dresden konnten durch frühere Hinweise teils relevante Erkenntnisse für das Verfahren gewonnen werden. Die Auswertung dieser Hinweise ist jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen.

Vater von Emma ruft Projekt in der Techno-Szene ins Leben

Nach dem tragischen Verlust seiner Tochter setzt sich Patrick Drebenstedt dafür ein, die freie Techno-Szene sicherer zu machen. Zu diesem Zweck hat der 42-Jährige das Projekt „Rave:In“ ins Leben gerufen.

Es soll ein stärkeres Bewusstsein innerhalb der Szene für Themen wie Gewalt und Drogenmissbrauch schaffen. Laut Tag24 wurden die bisherigen Rückmeldungen dazu „durchweg positiv“ aufgenommen.

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Zunächst wollte er Raves auf ehrenamtlicher Basis regelmäßig mit einem Awareness-Team begleiten. Diese Idee sei in der Realität jedoch schwer umsetzbar, so Drebenstedt auf Instagram.

Nun will er sich auf Workshops konzentrieren, die eine Brücke zwischen Aufklärung, Selbstverantwortung und einem liebevollen Miteinander auf und neben der Tanzfläche schlagen sollen.