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Drei Jugendliche tatverdächtig Nach Prügelattacke in Magdeburg:  Staatsanwaltschaft prüft neue Vorwürfe

Nach einer Prügelattacke in der Nacht nach Himmelfahrt ist ein 33-jähriger Magdeburger nun im Krankenhaus gestorben. Drei Jugendliche im Alter von 14 und 16 Jahren sind tatverdächtig. Die Staatsanwaltschaft prüft jetzt neue Vorwürfe gegen sie.

Von Ivar Lüthe Aktualisiert: 16.05.2024, 17:07
Nach einer Prügelattacke in der Nacht nach Himmelfahrt ist ein 33-jähriger Magdeburger im Krankenhaus gestorben. Freunde und Angehörige legten für das Opfer Blumen und Kerzen ab.
Nach einer Prügelattacke in der Nacht nach Himmelfahrt ist ein 33-jähriger Magdeburger im Krankenhaus gestorben. Freunde und Angehörige legten für das Opfer Blumen und Kerzen ab. Foto: Ivar Lüthe

Magdeburg - Drei Jugendliche im Alter von 14 und 16 Jahren sind tatverdächtigt, in der Nacht zum 10. Mai 2024 einen 33-Jährigen in Magdeburg derart schwer zusammengeschlagen zu haben, dass der am Dienstag (14. Mai 2024) im Krankenhaus verstarb. Von der Tat soll es sogar ein Video geben.

Es war eine äußerst brutale Tat, die für Schlagzeilen sorgte: In der Nacht nach dem Himmelfahrtstag waren im Scharnhorstring in Neu-Olvenstedt zwei Männer, 30 und 33 Jahre alt, von einer zunächst unbekannten Gruppe angegriffen und schwer zusammengeschlagen worden.

Der 33-Jährige wurde dabei fast totgeprügelt, kam mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus, wie die Polizei nach der Tat mitteilte. Am Dienstag ist er in der Klinik verstorben, wie ein Bekannter des Opfers erzählt.

Familie und Freunde des 33-Jährigen haben im Wohngebiet des Opfers Blumen niedergelegt sowie Kerzen und ein Foto des 33-Jährigen aufgestellt.

Schwere Prügelattacke in Magdeburg - Video von der Tat

Für die Tat seien drei Jugendliche verantwortlich, berichtet der Bekannte des Opfers der Volksstimme. Zwei sind gerade erst 14, ein anderer 16 Jahre alt.

„Das Schlimme ist, dass sie weiter auf freiem Fuß herumlaufen. Und das, obwohl sie einen Menschen totgeprügelt haben. Das kann doch nicht wahr sein“, sagt er empört. Auf die Täter sei man gekommen, weil sie die schreckliche Tat sogar noch gefilmt haben sollen.

Ein Video liege der Polizei auch vor, berichtet der Mann. Er könne nicht verstehen, dass das Trio nach solch einer Tat immer noch frei herumlaufen dürfe, bis es irgendwann mal einen Prozess gebe, wie er sagt.

Polizei: Haftantrag abgelehnt

Auf Nachfrage bestätigt die Polizei, dass das Opfer am Dienstag verstorben sei. Eine rechtsmedizinische Untersuchung des Leichnams soll weitere Erkenntnisse zur genauen Todesursache bringen.

„Im Zuge der Ermittlungen konnten drei jugendliche Tatverdächtige im Alter von zweimal 14 und einmal 16 Jahren identifiziert werden. Die beiden 14 -Jährigen und der 16-Jährige wurden bereits mehrfach durch die Kriminalpolizei vernommen. Ebenfalls Bestandteil der laufenden Ermittlungen ist die Auswertung eines Videos“, so ein Polizeisprecher.

Staatsanwaltschaft prüft neue Vorwürfe

Auf Nachfrage erklärte der Polizeisprecher, dass gegen einen der Jugendlichen Haftantrag gestellt worden sei. Dem sei der Haftrichter aber nicht gefolgt. Zum weiteren Verfahren sagte der Sprecher, dass aus ermittlungstaktischen Gründen zu geplanten Maßnahmen öffentlich keine weiteren Auskünfte gegeben werden.

Die Staatsanwaltschaft Magdeburg prüft nach dem Tod eines 33 Jahre alten Mannes neue Vorwürfe gegen drei Jugendliche. Zunächst habe der Haftrichter die Tat als gemeinschaftliche Körperverletzung bewertet und daher keinen Haftbefehl erlassen, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag der dpa mit. Nach dem Tod des Opfers stehe inzwischen mindestens eine Körperverletzung mit Todesfolge im Raum. Die Ermittlungen dauerten an.