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Pechau Neue Jugendfeuerwehr in Magdeburg: Sie sind die Retter von morgen

Nach vielen Jahren hat sich in Magdeburg-Pechau wieder eine Jugendfeuerwehr gegründet. Es gibt noch freie Plätze. Was die jungen Menschen dort lernen und welche Bedeutung dies für den aktiven Einsatzdienst hat.

Von Konstantin Kraft 05.10.2023, 05:20
Die Jugendfeuerwehr Pechau hat noch freie Plätze. Alle zwei Wochen trifft sich die Gruppe am Gerätehaus.
Die Jugendfeuerwehr Pechau hat noch freie Plätze. Alle zwei Wochen trifft sich die Gruppe am Gerätehaus. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - „Erstes Rohr – Wasser marsch. Zweites Rohr – Wasser marsch“, schallt es über den Gemeindehof. Ein Hebel wird gezogen, dann der zweite und schon spritzt das Wasser aus dem Schlauch.

Schnell ist der Brandherd unter Kontrolle gebracht. Für die Jungen und Mädchen der neu gegründeten Jugendfeuerwehr in Pechau ist es das erste Feuer, das sie gemeinsam löschen. Freilich unter der Anleitung von erfahrenen Feuerwehrleuten. Die sie später einmal im aktiven Dienst unterstützen können.

Bei einer Übung im Rahmen eines 24-Stunden-Dienstes löschen die    Mitglieder der Pechauer Jugendfeuerwehr einen Brand auf dem Gemeindehof.
Bei einer Übung im Rahmen eines 24-Stunden-Dienstes löschen die Mitglieder der Pechauer Jugendfeuerwehr einen Brand auf dem Gemeindehof.
Foto: Konstantin Kraft

„Mehr als 15 Jahre lang hat es in Pechau keine Jugendfeuerwehr gegeben“, sagte Ortswehrleiter Stefan Wanitschka. Im Mai dieses Jahres ist der Neustart gelungen. Mit beachtlicher Resonanz. Insgesamt 14 junge Pechauer haben sich bisher der Jugendabteilung der Feuerwehr angeschlossen.

Mehr Mädchen als Jungen sind derzeit bei der Jugendfeuerwehr Pechau dabei.
Mehr Mädchen als Jungen sind derzeit bei der Jugendfeuerwehr Pechau dabei.
Foto: Konstantin Kraft

Bemerkenswert: Es sind deutlich mehr Mädchen als Jungen dabei. Genauer gesagt liegt das Verhältnis aktuell bei zehn zu vier. Es gibt noch Kapazitäten für weitere Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren, die mitmachen möchten.

Viele Aktive stammen aus einstiger Jugendabteilung

Alle zwei Wochen am Mittwoch trifft sich die Jugendfeuerwehr um 17.30 Uhr am Stützpunkt in der Breiten Straße. Betreut werden die Einsatzkräfte in spe von Jugendwart Benjamin Müller sowie seiner Stellvertreterin Ivonne Hesse.

Jugendwart Benjamin Müller leitete die jungen Einsatzkräfte in spe an.
Jugendwart Benjamin Müller leitete die jungen Einsatzkräfte in spe an.
Foto: Konstantin Kraft

Bei der Jugendfeuerwehr bekommen die Mitglieder vielfältige Einblicke in die Dienstabläufe der Feuerwehr. Sie können sich spielerisch in der Brandbekämpfung üben, werden in der Ersten Hilfe geschult und lernen den Umgang mit technischen Gerätschaften. Auch wird allerlei praktisches Wissen für den Alltag vermittelt.

Gleiches gilt für soziale Kompetenzen wie Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein. Wichtig sei bei alledem, dass die Jugendlichen Spaß an den gemeinsamen Aktivitäten haben, so Benjamin Müller.

Weil die Neuzugänge der Jugendfeuerwehr keine Vorerfahrung haben - nur ein Kind hat ein Elternteil bei der Feuerwehr - wird bei der Weitergabe des Feuerwehrwissens ganz am Anfang begonnen.

In dieser Woche stand für die Jugendfeuerwehr derweil ein besonderes Highlight auf dem Plan. So wurde ein 24-Stunden-Dienst mit Übernachtung im Gerätehaus organisiert.

Unterstützung aus der Stadtverwaltung

Neben der Löschübung gab es unter anderem auch einen nächtlichen Orientierungslauf. Ziel war es, dass die Mitglieder als eine Truppe zusammenwachsen, so Müller. Perspektivisch soll es auch Dienstabende zusammen mit den Einsatzkräften der Pechauer Feuerwehr geben.

Die jüngste Übung sollte den Teamgeist bei der Jugendfeuerwehr stärken.
Die jüngste Übung sollte den Teamgeist bei der Jugendfeuerwehr stärken.
Foto: Konstantin Kraft

Derzeit hat die Einsatzabteilung 15 Aktive. „Die aktuelle Abteilung besteht zu mehr als der Hälfte aus der ehemaligen Jugendfeuerwehr“, so Ortswehrleiter Stefan Wanitschka. Dies verdeutlicht, wie wichtig eine solche Jugendabteilung für die Nachwuchsförderung bei der freiwilligen Feuerwehr ist.

Dass nach der langen Vakanz nun wieder eine Jugendfeuerwehr in Pechau etabliert werden konnte, ist auch der Mithilfe aus dem Amt 37 zu verdanken, die sich schnell um Einsatzkleidung und neue Schränke kümmerten.

Die jungen Mitglieder bei der Pechauer Jugendfeuerwehr sind mit Freude und Spaß dabei. Das merkt man. Einige können sich vorstellen, später in die aktive Abteilung überzutreten. „Wir wollen den Menschen helfen“, sagte ein Mädchen. So hören sich die Retter von morgen an.