Sauberkeit Neuer Graffiti-Ärger in Magdeburg
Kurz nach dem Aufstellen neuer Stützwände im Norden Magdeburgs wurden sie mit Graffitis beschmiert. Was die Stadt dagegen tun kann.

Magdeburg. - Die Stadt prüft derzeit den Einsatz eines mobilen Anti-Graffiti-Teams. Dieses soll zunächst städtische Einrichtungen möglichst dauerhaft von Graffiti befreien. Wie Magdeburgs Baubeigeordneter Jörg Rehbaum erklärt, sei ferner damit die Vorstellung verbunden, dass sich möglichst weitere private Institutionen beteiligen. Ziel ist es, diese mobile Einheit spätestens zum Haushaltsjahr 2026 personell und finanziell zu realisieren.
Reinigung lohnt sich nicht
Doch schon jetzt ist klar, das mobile Anti-Graffiti-Team hätte alle Hände voll zu tun. Zum Beispiel in der Kritzmannstraße. Da bietet sich derzeit ein wenig schöner Anblick. Die Straßenbahntrasse ist noch nicht einmal fertig und schon sind die neuen Stützwände unansehnlich beschmiert. Gern hätte Ratsmitglied Roland Zander (Gartenpartei/Tierschutzallianz) dies vor der Eröffnung des Streckenabschnittes beseitigt gewusst. Bestenfalls indem eine Versicherung dafür aufkommt.
Doch wenig bis keine Chancen sieht dafür die Stadt. Dies, weil die Flächen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nach der Reinigung wieder beschmiert werden, es hohe Kosten verursacht, viel Material und Personal bindet, das wiederum andernorts fehlt, beseitigen die Baulastträger derartige Schriftzüge und Schmierereien in der Regel nicht. Lediglich, wenn es sich um verfassungsfeindliche Symbole handelt, müssen diese umgehend entfernt werden.
Reinigungskosten von bis zu 70.000 Euro
Die Kosten für die Beseitigung von Graffiti können bis zu 100 Euro pro Quadratmeter betragen, informiert Dezernatsleiter Jörg Rehbaum. Die beiden Wände in der Kritzmannstraße haben zusammen circa 350 Quadratmeter Paneelfläche pro Seite. Bei zwei Seiten können so also für die Reinigung bis zu 70.000 Euro fällig werden.
Eine Versicherung für derartige Sachbeschädigungen habe die Landeshauptstadt nicht, zumal es sich um Verkehrsbauwerke und nicht um versicherte Gebäude handelt. Auch eine besonders graffitisichere Beschichtung haben die Stützwand und Sichtschutzwände nicht.
Rehbaum erklärt: Eine gesonderte Graffitibeschichtung als Opferschicht sei nur auf die Betonflächen aufgetragen worden. „Die Aluminiumwände sind farbpulverbeschichtet, so dass eine Graffitibeseitigung auch ohne Vorbehandlung möglich ist.
Erfahrungsgemäß halte die Farbe bis zu drei Reinigungen und muss dann kostenintensiv erneuert beziehungsweise überstrichen werden. Eine chemische Substanz, die das Ansprühen dauerhaft verhindert, sei nicht bekannt.