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Einkaufen in Magdeburg Neuer Supermarkt schließt nach nur zehn Monaten wieder

Magdeburgs erste Nahkauf-Filiale ist bereits wieder Geschichte. Nach weniger als einem Jahr wurde der als „Nachbarschaftsmarkt“ deklarierte Supermarkt geschlossen.

Von Stefan Harter Aktualisiert: 09.03.2023, 12:24
Die einzige Nahkauf-Filiale in Magdeburg ist geschlossen.
Die einzige Nahkauf-Filiale in Magdeburg ist geschlossen. Foto: Stefan Harter

Magdeburg - Anfang Mai 2022 hatte der Nahkauf-Markt in Magdeburg seine Türen erstmals für die Kundschaft geöffnet. Obwohl die zur Rewe-Gruppe gehörende Kette bereits seit 2009 existiert, war es doch die erste Filiale in Magdeburg gewesen. Die ist nun aber schon wieder Geschichte.

Seit Anfang März 2023 bleibt das Rollladentor in der kleinen Einkaufspassage verschlossen. Zudem versperrt ein Baugerüst die Eingangstür. Hinweise zur Schließung finden sich am Gebäude an der Johannes-R.-Becher-Straße 42 allerdings nirgendwo, Kunden bleiben fragend zurück. Auch im Internet wird der Standort im Magdeburger Stadtteil Kannenstieg nach wie vor auf der Website der Nahkauf-Märkte angezeigt.

Wirtschaftlicher Betrieb von Magdeburger Supermarkt nicht möglich

Auf Volksstimme-Anfrage kommt jedoch die offizielle Bestätigung aus der Unternehmenszentrale. „Der Nahkauf-Nachbarschaftsmarkt hatte am 28. Februar 2023 letztmalig geöffnet“, teilt eine Sprecherin mit. Zu den Gründen der Schließung erklärt sie nur: „Leider war eine wirtschaftlich sinnvolle Betreibung und Weiterentwicklung des Marktes perspektivisch nicht gegeben.“

Anwohner des Kannenstiegs berichten, dass dort wenig los war, auch weil die Preise im Vergleich zu anderen Märkten hoch gewesen seien. Schon im Frühjahr 2022 hatte Markt-Betreiber Linh Pham Manh von einem schwierigen Start aufgrund der Skepsis der Kunden berichtet: „Die Leute gehen einfach vorbei, weil sie Nahkauf nicht kennen.“

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Nahkauf-Kette setzt auf Supermärkte mit kleineren Verkaufsflächen

Die Märkte der Kette setzen auf kleinere Verkaufsflächen als die anderen Supermärkte, in der Regel zwischen 400 bis 800 Quadratmeter mit einem entsprechend reduzierten Sortiment.

In der nun fast verwaisten Passage bindet einzig eine Floristin noch Sträuße. Sie bestätigt ebenfalls, dass der Einkaufsmarkt seit Anfang März 2023 geschlossen ist. Und auch sie wird nur noch kurze Zeit dort bleiben, wie sie erzählt. Sie halte es dort nicht länger aus, sagt sie, obwohl sie zwei Jahre die Straßenbahnbaustelle vor der Tür überstanden hatte. Nun da der Markt weg ist, würden fast gar keine Kunden mehr kommen. „Der Standort ist schwierig“, meint sie.

Eisdiele und Netto-Markt geben Standort Kannenstieg ebenfalls auf

Vor längerer Zeit ist bereits die Eisdiele neben dem Eingang ausgezogen. Und auch die Fläche des früheren Angelbedarfladens steht seit dessen Auszug leer. Vor dem Einzug von Nahkauf hatte sich bereits Netto Markendiscount von dem Standort an der Becherstraße verabschiedet.

Aktuell laufen allerdings offensichtlich Renovierungsarbeiten im Bereich der Einkaufspassage. Ob diese Vorboten für neue Mieter, speziell auch für die Marktfläche sind, ist offen. Das Gebäude gehört zu Aroundtown, einem Immobilienunternehmen mit Sitz in Berlin, das vor allem in Deutschland und den Niederlanden Gewerbeimmobilien verwaltet. Eine Volksstimme-Anfrage zur Zukunft des Gebäudes an der Johannes-R.-Becher-Straße blieb zunächst unbeantwortet.