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  7. Neues Trainingszentrum für 1. FC Magdeburg - so sehen die Pläne aus

Sportförderung Rückenwind für neues Trainingszentrum beim 1. FC Magdeburg

Klotzen für die Sportstadt Magdeburg - von Großinvestitionen in den Spitzensport sollen auch Schwimmer und Leichtathleten profitieren. Bekommt jetzt auch der FCM bessere Bedingungen?

Von Katja Tessnow Aktualisiert: 08.06.2022, 09:00
Funktionsbau in blau-weiß: So könnte das Trainingszentrum im Hinterland der MDCC-Arena aussehen.
Funktionsbau in blau-weiß: So könnte das Trainingszentrum im Hinterland der MDCC-Arena aussehen. Entwurf: Duong & Schrader

Magdeburg - Magdeburg plant neue Großinvestitionen in den Spitzensport. Mehr als 50 Millionen Euro sollen in neue Sportstätten rund ums Fußballstadion fießen. Es profitieren auch Schwimmer, Leichtathleten und Nachwuchsturner.

Der blau-weiße Aufstieg in die 2. Liga soll dieses Mal dauerhaft gelingen. Das Stadion – zumal nach Herstellung hüpfsicherer Tribünen samt Ausbau auf ein Fassungsvermögen von knapp 30.000 Zuschauern – taugt zu Spiel samt Jubel in höheren Klassen. Was die räumlichen Bedingungen für den Trainingsbetrieb und die Nachwuchsförderung rund ums Stadion betrifft, herrschen alles andere als rosige Bedingungen.

Schon seit Jahren drängt der Verein auf Unterstützung bei der Schaffung verbesserter Bedingungen für den Spiel- und Trainingsbetrieb. Dringend gebraucht werden neue Räume für Lager, Duschen, Umkleiden, Sportmedizin, Physio und weitere Funktionen. Zur aktuellen Situation gab es am Dienstag keinen Kommentar vom Club. Der Verein, mit Stadt und Planern längst im Austausch, wartet die Entscheidung der Politik ab.

Bekommen die Fußballer des FCM ein neues Trainingszentrum?

Ein neues Trainingszentrum samt nagelneuer Sporthalle für die SCM-Turnabteilung ist vor der MDCC-Arena an der Friedrich-Ebert-Straße bereits im Bau. Allerdings ist der FCM hier nur als Mitnutzer vorgesehen; vorrangig dient dieser Neubau dem SCM-Spitzensport und seinem Nachwuchs. Neben dem Turnnachwuchs profitieren Handballer und Leichtathleten.

Vor dem Hintergrund, dass mit dem Aufstieg der Blau-Weißen auch die Gründung einer U23-Mannschaft geplant ist, wird ein FCM-Trainingszentrum immer dringlicher. Davon ist eine Stadtratsmehrheit überzeugt. SPD, Linke, Grüne/future!, CDU und FDP/Tierschutzpartei sind die Unterzeichner eines Unterstützerantrages zur „Verbesserung der Infrastruktur für den Spiel- und Trainingsbetrieb“ beim 1. FCM. Die Zustimmung zur Stadtratssitzung am 9. Juni 2022 ist angesichts der Zahl von Absendern in Stein gemeißelt; nur AfD und Gartenpartei/Tierschutzpartei fehlen.

Trainingszentrum für den FCM - Projekt auf 10 Millionen Euro gekürzt

Die interfraktionelle Initiative schreibt drei Beschlusspunkte fest; in Kurzform: 1. Der Stadtrat unterstützt den 1. FCM bei der Verbesserung seiner Infrastruktur. 2. Der Bau neuer Funktionsgebäude und die Erweiterung der Trainingsplätze sind von der Verwaltung in Abstimmung mit Verein und mit der Wohnungsbaugesellschaft (potenzieller Bauträger) zu prüfen. 3. Mit dem Land sind Gespräche über Fördermöglichkeiten zu führen.

Die Pläne für den Bau eines neuen Trainingszentrums hinter der MDCC-Arena sind schon weit gediehen, waren zwischenzeitlich auf ein 20-Millionen-Projekt angewachsen und sind heute aufs Machbare (Kostenrahmen rund 10 Millionen Euro) abgeschmolzen.

FCM-Profis sollen nicht länger vor der Dusche Schlange stehen

Das in Magdeburg beheimatete Architekturbüro Duong & Schrader – auch Planer des schon wachsenden Sportfunktionsbaus vor dem Stadion – hat im Auftrag des 1. FCM bereits den Entwurf eines blau-weißen Funktionsbaus samt Raumplanung erstellt. Der Bedarf an Platz reicht von Sportmedizin und Physio über Schuh- und Sportgerätelager bis zu Duschen und Umkleiden.

Die heutigen sanitären Bedingungen für die Spieler nennt Wobau-Chef Peter Lackner teils katastrophal. „Die müssen da Schlange stehen an der Dusche.“ Lackner ist selbst ein ausgemachter Fan des Magdeburger Spitzensports und regelmäßig sowohl bei den Blau-Weißen als auch nebenan bei den Grün-Roten am Handball zu Gast. Er bietet sein Unternehmen offensiv als Bauträger fürs neue Trainingszentrum an. „Aber als kommunales Unternehmen sind wir Dienstleister der Stadt“, so Lackner.

Magdeburgs Profi-Fußballer sollen bessere Trainingsbedingungen bekommen

Aktiv werden kann die Wobau also nur im Auftrag der Stadt – dann auf eigene Rechnung und als Vermieter an den Verein. Lackner ist überzeugt, dass die Blau-Weißen bessere Bedingungen brauchen, wollen sie mittelfristig zweitklassig oder – der Traum vieler Fans – vielleicht sogar erstklassig bestehen. Nebst angemessener Funktionsräume tun dafür beheizte Trainingsplätze Not – aktuell noch kein FCM-Standard.

Das Spitzensport-Zentrum vor den Stadiontoren (Kostenrahmen 12 Millionen Euro) soll 2023 eröffnen. Die Inbetriebnahme des FCM-Trainingszentrums (10 Millionen Euro) im Arenahinterland wird für 2024/25 angestrebt. Ein weiterer Sportneubau soll 2026 komplett sein. Der Stadtrat hat am 9. Juni 2022 das letzte Wort zum Schwimmhallenneubau am Gübser Weg. Für rund 35 Millionen Euro sollen Leistungs- und Schulsport hier eine neue Heimstatt finden. Kommen alle Projekte in die Spur, werden in den kommenden Jahren deutlich mehr als 50 Millionen Euro in die Erweiterung des ostelbischen Spitzensportzentrums fließen. Die Sportstadt Magdeburg steuert auf Wachstum zu.