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Niedrigwasser Pegelrekord Magdeburg noch nicht offiziell

Bis der Niedrigrekord der Elbe in der Geschichte des Pegels in Magdeburg offiziell eingetragen wird, wird es noch eine Weile dauern.

Von Christina Bendigs 14.11.2018, 03:00

Magdeburg l Der Fahrgastschiffsverkehr auf der Magdeburger Elbe ist nach wie vor eingeschränkt. Der niedrige Wasserstand ist inzwischen zwar von unter 50 Zentimetern auf über 60 Zentimeter geklettert.

Doch auch für die nächsten Tage ist keine Besserung in Sicht. Im Gegenteil: Der Pegel sinkt wieder, bestätigte am 13. November 2018 auch Johannes Kutscher als Sachgebietsleiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes in Magdeburg.

Die Behörde hat das Niedrigwasser genutzt, um eine Niedrigwasserbefliegung der Elbe zu absolvieren. Vor etwa zwei Monaten wurden dabei Fotos gemacht. „Beim Niedrigwasser kann man die Uferbereiche und Buhnen gut einsehen, und man kann sehen, wie der Unterhaltungszustand aussieht“, erklärte Kutscher. Ansonsten geht der Betrieb weiter.

Einige Bauarbeiten konnten jedoch nicht umgesetzt werden. Unter anderem liegt derzeit ein Eisbrecherschiff im Bauhof, das eigentlich in eine Werft an der Saale müsste. Doch der Wasserstand ist zu niedrig.

Bei Niedrigwasser besteht zudem die Gefahr, dass Pegel trockenfallen. Am Pegel Strombrücke zum Beispiel gibt es einen Ausperlpegel, der von Druck abhängt und einen bestimmten Wasserstand über sich braucht. „Dort haben wir die Leitung verlängert und den Sensor weiter in Richtung Gewässermitte verlegt“, erklärte Kutscher.

Pegelnullpunkte zu verlegen sei nicht sinnvoll, denn dann müssten alle Messreihen der vergangenen Jahrzehnte angepasst werden. Unter Umständen kann ein Pegelstand dann auch mal einen negativen Wert erreichen wie dieses Jahr beispielsweise in Rogätz. Denn der Pegelnullpunkt sei nicht gleichzusetzen mit der Gewässertiefe, betont Kutscher.

Die in diesem Jahr erzielten Rekorde von 46 beziehungsweise 45 Zentimetern sind auf den Seiten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes noch nicht aktualisiert. Zum einen seien die Daten noch nicht abschließend ausgewertet worden, zum anderen sollte die Niedrigwasserperiode noch abgewartet werden, erklärte Johannes Kutscher weiter. Und so wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis der Rekord auch ganz offiziell vermerkt wird.

Die Elbe hatte im Sommer 2018 am 27. August zunächst den Tiefststand von 46  Zentimetern erreicht, am 20.  September dann den Tiefststand von 45  Zentimetern. Der ursprüngliche Niedrigwasserrekord lag am 22.  Juli 1934 bei 48 Zentimetern. Im Gegensatz zum höchsten Wasserstand, bei dem lediglich der höchste Scheitelpunkt maßgeblich ist, muss sich für den niedrigsten Wert der Pegel einen ganzen Tag lang überwiegend auf diesem niedrigen Wert einstellen. Und dann werden die Daten noch mit anderen verglichen und ermittelt, ob der Wert auch wirklich stimmt und realistisch ist.

Nicht zu bestreiten ist aber, dass die Magdeburger auf eines der sonnenreichsten Jahre zurückblicken können. Die Sonnenscheindauer wird seit 1951 ermittelt, erklärte Uwe Peruth vom Deutschen Wetterdienst in Magdeburg auf Nachfrage. Das sonnenreichste Jahr seither war das Jahr 2003, als die Sonne 2079 Stunden schien, also mehr als fünfeinhalb Stunden pro Tag.

Schon jetzt wurde dieser Wert übertroffen. Die Sonne zeigte sich bereits 2091  Stunden. Und es werden noch einige hinzu kommen. Und auch nach Regen sieht es bislang nicht aus, wie Uwe Peruth sagt. In den nächsten Tagen werde das Wetter wieder durch ein Hochdruckgebiet bestimmt und es werde überwiegend trocken sein.

Allerdings werden die Temperaturen sinken. Am Freitag werden die Temperaturen meist schon unter zehn Grad Celsius liegen, für Anfang der Woche erwartet der Wetterdienst Höchsttemperaturen von fünf Grad Celsius. Nachts sinkt das Quecksilber dann auf um die null Grad Celsius und es können auch erste Bodenfröste auftreten, kündigt Peruth an. Wie das Wetter im Dezember wird, bleibt abzuwarten.

Der Jahresdurchschnitt des Niederschlags in Magdeburg liegt übrigens bei 494 Litern pro Quadratmeter. Aktuell sind wir mit 314 Litern in diesem Jahr bei 63 Prozent vom Jahresdurchschnitt. Im November werde es nicht mehr viel Niederschlag geben, wie es sich im Dezember entwickelt, ist noch nicht abzuschätzen.

Die Weiße Flotte verkehrt wegen Niedrigwassers nach wie vor auf dem Mittellandkanal. Geschäftsführer und technischer Leiter waren nicht für ein Statement zu erreichen. Betroffen sind auch die Nachtschwärmer mit ihrem Theaterschiff, die in dieser Saison noch nicht gespielt haben. Erst am Dienstag wurde beraten: „Wir fahren definitiv“, sagte Oliver Vogt auf Nachfrage. Es sei allerdings noch nicht klar, ob auf der Elbe oder dem Mittellandkanal.

Die Karten, die bereits verkauft wurden, können entweder zurückgegeben oder für andere Veranstaltungen genutzt werden. Das Weihnachtsjubiläumsprogramm wird am 22.  November starten. Bis 19. Dezember geht es dann um alles, was das Fest betrifft, vom nervigen Trubel davor bis hin zur Besinnung auf die vier Lichter, die entzündet werden. Nähere Informationen gibt es dazu hier.