Schädling Noch mehr Bäume fallen für gefräßigen Asienkäfer in Magdeburg
Auf der Jagd nach dem gefräßigen Asiatischen Laubholzbockkäfer ist in Magdeburg wieder ein Exemplar in die Falle gegangen. Erste Bäume mussten gereits gefällt werden.

Magdeburg - Er ist noch da: Im Wiesenpark, nördlich vom Herrenkrug, hat es erneut Funde des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) gegeben. Wieder mussten Bäume fallen, um eine Ausbreitung des Schädlings zu verhindern. Bei der Suche nach weiteren befallenen Bäumen sollen auch Spürhunde eingesetzt werden.
Auf der Jagd nach dem gefräßigen Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) ist den Kontrolleuren der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) im Wiesenpark nördlich vom Herrenkrug innerhalb der Quarantänezone jetzt wieder ein Exemplar in die Falle gegangen. Das hat Christian Wolff, zuständiger Dezernatsleiter bei der LLG, auf Nachfrage bestätigt.
Demnach wurde zunächst in einer der im Mai 2022 aufgehängten Lockstofffallen vor einigen Tagen ein Exemplar des ALB-Käfers gefunden. Daraufhin wurden Bäume im Umfeld genau untersucht. Dabei arbeitet die Landesanstalt wie bereits in den Vorjahren auch eng mit dem städtischen Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe zusammen. Bei der Suche sei man dann auch tatsächlich fündig geworden: entdeckt wurden auch Larven des ALB-Käfers, wie Christian Wolff sagte.
Gefahr im Verzug: Erste Bäume gefällt
„Als erste Akutmaßnahme mussten, weil Gefahr im Verzug war, erste Pappeln und auch Weiden im unmittelbaren Bereich gefällt werden“, so der Dezernatsleiter. Im Umkreis von 100 Meter rund um die Fundstelle werden nun auch noch weitere Bäume fallen müssen. Denn oberstes Ziel sei die Ausrottung des gefräßigen Schädlings. „Eine Ausbreitung muss unbedingt verhindert werden“, so Christian Wolff.

Entsprechend wird die Suche nach möglichen weiteren Wirtsbäumen in dem Bereich akribisch weiterlaufen. „Wir vermuten, dass der ALB-Käfer noch in weiteren Bäumen sein könnte“, so Christian Wolff. Momentan sei die Landesanstalt in Gesprächen, um bei der Suche nach dem Schädling auch Spürhunde einzusetzen. Ähnlich wie bei Rauschgift oder Sprengstoff gibt es auch Spürhunde, die speziell auf die Suche nach ALB-Käfern gehen. Gegebenenfalls noch in diesem Monat könnten solche Hunde zum Einsatz kommen.
Die gefällten Bäume werden noch vor Ort zerkleinert und dann in geschlossenen Containern in eine Verbrennungsanlage gebracht. So soll sichergestellt werden, dass die Schädlinge sich nicht ausbreiten können. Die gleiche Auflage gilt innerhalb der rund 50 Quadratkilometer großen Quarantänezone auch für private Baumbesitzer.
Quarantäneregeln verlängern sich durch den aktuellen Fund
Beabsichtigte Fällungen und Pflanzungen von Laubgehölzen innerhalb der Quarantänezone müssen nach wie vor rechtzeitig bei der LLG angezeigt werden. Zudem dürfen Laubgehölze und Baumschnitt genau spezifizierter Pflanzen nicht aus dem abgegrenzten Gebiet gebracht werden. 15 Arten von Ahorn bis Platane stehen auf der Liste der Bäume, die vom ALB bevorzugt befallen werden. Außerdem gebe es eine Meldepflicht und jede Verdachtsmeldung werde unverzüglich durch Fachleute vor Ort geprüft. Die ALB-Hotline der LLG ist weiterhin unter der Telefonnummer 03471/733 42 53 oder über alb@llg.mule.sachsen-anhalt.de zu erreichen.
Trotz des neuerlichen Fundes ist Christian Wolff optimistisch, dass die Ausrottungsbemühungen fruchten: „Wir sind auf einem guten Weg. Es gibt nicht mehr so viele Funde wie in den Vorjahren“, so der Dezernatsleiter. Er hoffe, dass nunmehr der „Herd“ der ALB-Käfer entdeckt worden ist.
Im vergangenen Jahr wurde – ebenso innerhalb der Quarantänezone – nördlich vom Neustädter See ein Fund gemacht. Auch hier sei man weiter auf der Suche nach möglicherweise befallenen Bäumen.

Alle Baumarten, die vom ALB befallen werden können, werden innerhalb der Quarantänezone regelmäßig auf Befall untersucht. Das passiert mit Pheromonfallen, per Fernglas, aber auch mit Hubsteigern und Kletterern. Durch den neuen Fund verlängern sich die Quarantäneregeln bis 2026.
Die Käfer waren 2014 erstmals an einer Kastanie in der Rothenseer Badeteichstraße festgestellt wurden. Sie wurden mutmaßlich über Verpackungsmaterial im Hafen eingeschleppt. Seither mussten nicht nur Wirtsbäume, sondern Tausende weitere Bäume im Umfeld der Funde gefällt werden.