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Ökumenische Höfe Mauer zwischen Magdeburger Kirchen fällt

Das Projekt "Ökumenische Höfe" in Magdeburg wird mit einem Mauerfall zwischen katholischer und evangelischer Gemeinde vorangetrieben.

Von Stefan Harter 29.08.2018, 16:00

Magdeburg l Gleich zwei Termine gab es am 28. August 2018 auf dem kirchlichen Boden an der Neustädter Straße in Magdeburg. Zum einen wurde Richtfest am Wallonerberg 1 gefeiert, zum anderen wurde eine Mauer zwischen der katholischen St.-Augustinus- und der evangelischen Altstadtgemeinde niedergerissen.

Damit wird das Projekt „Ökumenische Höfe“ in Magdeburg weiterverfolgt, bei dem die beiden Gemeinden das Areal konfessionsübergreifend für die Öffentlichkeit zugänglich machen wollen.

Pfarrer Thoralf Thiele von der Altstadtgemeinde sowie die Pater Clemens und Michael vom Prämonstratenserorden baten um Gottes Segen für das Vorhaben, bevor die Baggerkralle die zwei Meter hohe Mauer abtrug. „Durch den Mauerfall können wir alle nur gewinnen, da wir nicht mehr Rücken an Rücken stehen“, sagte Pfarrer Thiele.

In das Haus am Wallonerberg 1, das der Europäischen St.-Norbert-Stiftung gehört, werden deren Büros einziehen. Außerdem gibt es Pläne für das benachbarte Gebäude, das ehemalige Hygiene-Institut oberhalb des Schleinufers. Dort plant die Stiftung 22 Wohneinheiten für selbst bestimmtes Wohnen für demente Menschen sowie 12 Mietwohnungen einzurichten. Als Ergänzung wird eine Sozialstation entstehen, berichtet Heinrich Sonsalla vom Stiftungsvorstand.

Das Gebäude selbst sei in einem sehr guten Zustand, die Baugenehmigung liege auch bereits vor. Nur die Umgebung wie die Leitungen im Untergrund seien über „Jahrzehnte verwahrlost“. Die Statik bereite große Sorgen. Weil deshalb die Sanierungskosten immens steigen, werbe man daher im Moment um Fördermittel.

Bis Ende 2018 hoffe man die notwendigen Gelder zusammenzuhaben, um im kommenden Jahr beginnen zu können. Mitte 2020 könnten dann die ersten Bewohner einziehen.

Bereits 2019 sollen die beiden Pater sowie ihre Ordensbrüder in den benachbarten Klosterneubau einziehen können. Dort hatten schon vor einigen Wochen die Abrissarbeiten symbolisch begonnen. Der Neubau entsteht neben dem ehemaligen Lutherturm. Wohnräume für sechs Ordensbrüder sowie weitere Übernachtungsmöglichkeiten für Besucher sind dort geplant.

Außerdem wird auch das Umfeld zwischen St. Petri und Wallonerkirche aufgewertet, sagt Pater Clemens und verweist u. a. auf den öffentlichen Treppenaufgang vom Schleinufer aus zu den „Ökumenischen Höfen“. Außerdem sei ein „Garten der Sinne“ im Bereich der gerade abgerissenen Mauer geplant, der auch öffentlich zugänglich sein soll, sagt Heinrich Sonsalla.