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Freizeittipp Premiere in Magdeburg für wiederentdecktes Weihnachtsoratorium

Das wiederentdeckte Weihnachtsoratorium von 1725 erklingt am Freitag erstmals in Magdeburg.

Von Dirk HaLFAS 07.12.2023, 05:00
Kantor Michael Scholl freut sich schon jetzt auf das Weihnachtsoratorium, das an diesem Freitag in Magdeburg erklingt.
Kantor Michael Scholl freut sich schon jetzt auf das Weihnachtsoratorium, das an diesem Freitag in Magdeburg erklingt. Foto: Dirk Halfas

Magdeburg. - Am Freitag, 8.12.2023, bereichert ein Weihnachtsoratorium in Magdeburg-Cracau als musikalisches Kleinod das kulturelle Leben in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt.

Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr in der St.-Andreas-Kirche in der Büchnerstraße 17 in Magdeburg-Cracau. „Das von Carl Heinrich Graun 1725 komponierte Weihnachtsoratorium ist etwas Besonderes, weil es ein wiederentdecktes Stück ist und erstmalig in Magdeburg erklingt“, sagt Kantor Michael Scholl, der als Kirchenmusiker angestellt ist und als künstlerischer Leiter des Konzertes fungiert.

Farbenreich und gefühlvoll

Graun war zu seiner Zeit sehr bekannt und ein hoch geschätzter Musiker, stand in intensivem Austausch mit Georg Philipp Telemann. Auch das spannt einen Bogen zu Magdeburg. „Graun, der Hofkapellmeister beim preußischen König Friedrich dem Großen war, hat die Weihnachtsgeschichte sehr farbenreich und gefühlvoll in musikalische Bilder gesetzt. Es gibt da ganz eindrückliche melodiöse Chöre, die aber auch zum Teil kontrapunktisch kunstvoll gearbeitet sind. Und dann gibt es Arien, die einen ganz eigenen Grundton haben; sehr empfindsam, tröstlich, anrührend, bewegend, und die auch ganz unterschiedlich instrumentiert sind“, erläutert Michael Scholl.

Übergang zwischen Barock und Klassik

Das Weihnachtsoratorium ist ein kurzweiliges Stück, befindet sich im Übergang zwischen Barock und Klassik. „Da wollte man bewusst gefühlvoll sein, das ist ein Merkmal dieser Zeit; und bewusst auch einfach und melodienreich, damit die normalen Leute Zugang bekommen. Es ist der sogenannte galante, empfindsame Stil, bei dem man seine Gefühle nach außen bringen wollte“, meint Scholl. Das eine hohe Strahlkraft besitzende Werk lebt auch von einem sehr reich besetzen Barockorchester, unter anderem mit Trompeten, Pauken, Hörnern, Oboen und Flöten.

Die Mitte des Stücks wird gebildet von dem Adventschoral „Wie soll ich dich empfangen“.

Hier gibt es Karten

Für den entsprechenden festlichen Glanz sorgt das Orchester Märkisch Barock. Die Solopartien singen Melanie Hirsch (Sopran), Emilie Renard (Alt), Matthias Vieweg (Bass) und Christian Volkmann (Tenor). Die Chorpartien werden ausgestaltet von der Biederitzer Kantorei. „Schön ist auch, dass die St. Andreas-Kirche als Aufführungsort beheizt ist“, sagt Kantor Michael Scholl.

Für das Konzert können Eintrittskarten zwischen 12 und 15 Euro erworben werden beim Förderkreis Biederitzer Kantorei unter Telefon 0178/384 14 47, unter der E-Mail-Adresse foerderkreis@biederitzerkantorei.de, in der Magdeburger Buchhandlung „Fabularium“ im Hundertwasserhaus sowie an der Abendkasse.