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Querdenken Anti-Corona-Demo in Magdeburg geplant

Gegner der Corona-Regeln wollen Sonnabend in Magdeburg demonstrieren. Das Gesundheitsamt muss noch sein Okay zur "Querdenker"-Demo geben.

Von Anja Guse 10.08.2020, 13:01

Magdeburg l Sie nennen sich "Querdenken - 391" und kämpfen unter anderem gegen die Impfpflicht und die Corona-Regeln in Deutschland. Am Sonnabend wollen sie in Magdeburg auf die Straße gehen. Die Kundgebung unter dem Motto "Recht auf Leben" soll ab 15.30 Uhr auf dem Alten Markt stattfinden. Das Organisationsteam rechnet mit Teilnehmern aus ganz Mitteldeutschland, unter anderem aus Halle, Leipzig, Dresden, Quedlinburg und Naumburg, heißt es in einer Mitteilung.

Die Querdenker wollen darauf aufmerksam machen, dass ihnen die Entscheidungen der Regierung Angst machen würde und sie die Verantwortung ihrer Gesundheit selbst tragen wollen, heißt es auf Nachfrage. Man habe das Gefühl, nicht mehr von den gewählten Politikern regiert zu werden, sondern "nur noch von den Interessen der Industrien". Zudem sind sie der Überzeugung, dass die Bundesregierung die Pandemie bereits für beendet erklärt habe, gleichzeitig aber die Maßnahmen aufrechterhalte, bis ein Impfstoff komme.

Amtsarzt Dr. Eike Hennig weist allerdings darauf hin, dass nur die Weltgesundheits-Organisation (WHO) die Corona-Pandemie für beendet erklären kann. Dies sei bislang nicht passiert und auch angesichts der steigenden Zahlen vorerst nicht zu erwarten.

Weder im Polizeirevier Magdeburg noch bei der Versammlungsbehörde in der Polizei-Inspektion liegt am Montag eine Anmeldung für die Kundgebung der Querdenker vor. Eine entsprechende Anzeige muss bis 48 Stunden vorher eingegangen sein, erklärte eine Polizei-Sprecherin auf Nachfrage. Auch das Gesundheitsamt weiß noch nichts von der Kundgebung, wie Amtsarzt Henning sagt. Die Behörde wiederum darf wegen der Corona-Pandemie Auflagen für Demonstrationen erteilen.

Am Mittwoch will die Gruppe "Querdenken - 391" über die Demo und weitere geplante Aktionen informieren. Die Magdeburger Gruppe trifft sich nach eigenen Aussagen seit April jeden Sonnabend und Montag. Bislang zählten diese laut Polizei als spontane Versammlungen. Am 1. August kam es in Berlin erstmals zu einer Groß-Kundgebung der Querdenker. Dabei demonstrierten sie gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Die Kundgebung wurde von der Polizei aufgelöst, weil die Hygieneregeln nicht eingehalten wurden. Vergangenes Wochenende folgten Demonstrationen in Stuttgart und Dortmund.