Freizeittipp Radtour: Magdeburger Besuch beim Barleber Biberbau
Auf 45 Kilometern führt eine weitere Tour der Volksstimme-Reihe in einen Naturraum im Technologiepark Ostfalen und über die Elbe.

Nördlich von Magdeburg befindet sich Barleben – bekannt als selbstbewusste Gemeinde am Rand der Börde und als Gewerbe- und Industriestandort. Im Technologiepark Ostfalen ist ein Grünzug entstanden, der ein Ziel auf der heutigen Radtour ist. Auf dem Rückweg geht es über die Trogbrücke auf die andere Seite der Elbe und in Richtung Herrenkrug.
So startet die Tour in Magdeburg
Wiesen und Hecken, Obstbäume und Wasser bestimmen das Bild an einigen Stellen Barlebens. Daher ist die Gemeinde nördlich der Landeshauptstadt heute Ziel des Ausflug mit dem Fahrrad. Um auch noch ein bisschen Grün von Magdeburg mitzubekommen und damit die Strecke nicht gar zu kurz ausfällt, geht es aber nicht schnurstracks durch die Lübecker Straße nordwärts.
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Vielmehr geht es auf einem kleinen Abstecher erst einmal noch in durch den Kaiser-Otto-Ring. Den kann man gern einmal mitnehmen, ist er doch mit einigen prächtigen Häusern, die zum Teil vor 120 Jahren gebaut wurden und ebenso prächtigen Linden eine lohnenswerte Abkürzung für Radfahrer aus Richtung Neustadt nach Stadtfeld.
Ehe man aber so recht in Stadtfeld angekommen ist, geht es schon wieder rechts ab und vornehmlich nordwärts in Richtung Barleben. Und dort darf der Barleben-Unkundige sich schon ein bisschen wundern, was für ein Park hier in den vergangenen drei Jahrzehnten zwischen den Industrie- und Gewerbeanlagen entstanden ist.
Begleitet vom Naturschutzbund Barleben (Nabu) ist hier nicht allein ein Grünstreifen für Spaziergänger, Jogger und Radfahrer entstanden. Vielmehr wurden hier gezielt Räume für die Natur geschaffen.
Kleine Sülze wird zu großem Spaß für Wassertiere
Das beginnt bei Obstbäumen und Beerensträuchern, die hier während der Entstehung der Anlagen gesetzt wurden, es geht weiter über Insektenhotels und Nistkästen für die Vögel und endet beim Engagement für den Biber, der hier landschaftsgestaltend eingreift und aus der Kleinen Sülze einen großen Spaß für alle wasserliebenden Lebewesen macht: Durch das Aufstauen des Wassers sind Sumpfzonen entstanden, die vom Weg aus gut einsehbar sind.

Immer wieder informieren Tafeln über die Natur, die hier Raum gefunden hat. Und weitere Tafeln gibt es mit Blick auf Geologie und Heimatgeschichte Barlebens.
Versteckt und von dichtem Buschwerk umgeben, befindet sich im Technologiepark Ostfalen so auch ein See von etwa der Größe eines Fußballfeldes. Dieser See hat seine Ursprünge in einem ehemaligen Steinbruch, in dem bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Grauwacke abgebaut wurde.

Dieses Gestein wurde hauptsächlich im Straßenbau als Pflastermaterial verwendet und stammte ursprünglich aus natürlichen Lagerstätten. Der Tagebau erreichte stellenweise eine Tiefe von bis zu 22 Metern. Nach seiner Aufgabe füllte sich die Grube mit Wasser und verwandelte sich in den heutigen Steinbruchsee.
Warum sich der Abstecher nach Barleben lohnt
Bevor es ostwärts weitergeht, kann man sich auch einen Abstecher in das Dorf gönnen. Üppig sprudelnde Gewerbeeinnahmen vergangener Jahrzehnte hat die Gemeinde nicht zuletzt in die Wohlgestalt ihrer Hauptstraße und in Skulpturen und Installationen investiert. Und auch eine Rast lohnt sich hier.

Von der Trogbrücke lohnt sich der Blick zurück auf den Kanal, der in einem goldenen Band im Schein der abendlichen Sonne des Spätsommers erstrahlt. Und klar: Auch über den Rand der Brücke lohnt es sich zu schauen, wie die Elbe unten fließt.

Hinter der Trogbrücke geht es weiter auf dem etablierten Elberadweg in Richtung der Landeshauptstadt. Einmal mehr passiert man bei dieser Gelegenheit knorrige Bäume und die Wiesenlandschaft des Wiesenparks.
Was zu dieser Jahreszeit auch ins Auge fällt, sind die unzähligen Gänse, die sich in der Nähe des Flusses jetzt versammeln um bald gen Süden zu ziehen. Solange sie noch hier sind, ist die Luft voller Geschnatter.



Die Route im Detail

Die Streckenlänge beträgt rund 45 Kilometer. Die Wege verlaufen auf separaten Wegen, wenig befahrenen Straßen oder auf Radwegen an Straßen.
Als Start in Magdeburg haben wir uns dieses Mal den Neustädter Bahnhof ausgeschaut. Von hier ein Stück auf der Lüneburger Straße in Richtung Universitätsplatz, dann rechts in den Kaiser-Otto-Ring und am Ende rechts auf die Albert-Vater-Straße. Hinter der Auffahrt zum Ring in Richtung A 14 führt rechter Hand ein Fuß- und Radweg zur Steinkuhle. Dieser bis zum Lorenzweg folgen, links in diesen einbiegen, unterhalb der Brückenrampe rechts in den Weg abbiegen und dann der Fernwärmeleitung folgen. Hinter der Straße Am Neustädter Feld geht es die Brückenrampe hinaus, an der Ampel die Mittagstraße überqueren und auf der anderen Seite den Weg hinunter, rechts in Richtung Jugendclub abbiegen und dem Weg zwischen Fernwärmeleitung und Schallschutzwand folgen. Später zum Beispiel über die Mechthildstraße zur Kritzmannstraße, auf dieser den Olvenstedter Graseweg überqueren und geradeaus weiter in Richtung Norden. Am Ende des Burgstaller Wegs links auf die Ebendorfer Chaussee und kurz vor der Wendeschleife über die Gleise rechts in die Lerchenwuhne. Hier immer geradeaus bis zu Ende, dann links. Am Ende der Landwirtschaftsstraße rechts auf die Wisinger Wuhne über die A14-Brücke nach Barleben. Nach der ersten Kreuzung biegt rechts ein Fuß- und Radweg ab, der in den Grünzug führt.

Im Grünzug folgen wir dem Wegesystem nordostwärts, überqueren dabei auch Straßen, umrunden den Barleber Steinbruch und fahren nach dem Ende des Grünzugs nordwärts in Richtung Meitzendorfer Straße. Dieser nach rechts folgen und nach Barleben hinein. Den Ort verlassen wir nach einer kleinen Rundfahrt entlang des Adamsees. Über den Burgenser Weg gelangen wir zwischenzeitlich wieder aufs Stadtgebiet von Magdeburg. Links geht es zwischen den Barleber Seen entlang und am Mittellandkanal nördlich um den Barleber See II. Unter der Brücke des Schiffshebewerks hindurch durch die Siedlung und am Ende der Straße nach dem Überqueren der Landstraße nach Glindenberg rechts hinauf auf den Deichweg des Kanals, über die Trogbrücke und dann rechts dem Elberadweg nach Magdeburg folgend und über den Herrenkrugsteg zurück zum Bahnhof Neustadt.
Bahn: Wer nur die halbe Tour fahren möchte, kann ab Barleben mit dem Zug zurückfahren.