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Projekt Rohbau für Klosterneubau der Prämonstratenser in Magdeburg ist fertig

Auf den „Ökumenischen Höfen“ zwischen der katholischen Kirche St. Petri und der evangelischen Wallonerkirche in Magdeburg wächst ein neues Kloster der Prämonstratenser heran. Gerade wurde ein wichtiger Zwischenschritt erreicht.

Von Konstantin Kraft 30.12.2021, 04:00
Der Rohbau für das neue Prämonstratenserkloster am Petriförder steht. Die Firma Toepel aus Magdeburg war dafür im Einsatz.
Der Rohbau für das neue Prämonstratenserkloster am Petriförder steht. Die Firma Toepel aus Magdeburg war dafür im Einsatz. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - Es ist ein bedeutender Meilenstein, der noch in diesem Jahr erreicht werden konnte. Der Rohbau für den Neubau eines Prämonstratenserklosters in den Ökumenischen Höfen am Petriförder ist fertig. Das bestätigt Pater Clemens Dölken O. Praem. auf Volksstimme-Nachfrage.

Ab Januar folgt der Innenausbau

Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Richtfest im Stillen gefeiert werden. Und doch mutet es wie ein Weihnachtsgeschenk für den Orden an, der auf eine bald 900-jährige Geschichte in Magdeburg zurückblicken kann. Seit 1991 wirken hier wieder Ordensbrüder. Überragt werden die Grundmauern für ihre künftige Heimstätte von einem Stern, der nächtlich aufleuchten soll.

Der Rohbau ist zügig in die Höhe gewachsen. Anfang Juni - zum Hochfest des heiligen Norbert, Gründer des Prämonstratenserordens - konnte der Grundstein im feierlichen Rahmen gelegt werden. Derweil hatten die Arbeiten am Fundament bereits im Herbst 2020 begonnen.

Nach einer kurzen Winterruhe sollen die Arbeiten in der zweiten Januarwoche fortgesetzt werden. Sofern es die Witterung zulässt. Für den weiteren Innenausbau stünden dann der Einbau der Türen und Fenster an.

Einzug der Ordensbrüder noch für 2022 erhofft

Läuft alles nach Plan, soll das Kloster dann im 3./4. Quartal 2022 fertig werden, so Pater Clemens. Die Ordensbrüder würden sodann umziehen. „Wir sind jetzt glücklich, dass wir so weit sind.“ Ein gutes Stück Erleichterung ist in diesem Satz zu hören. Bis zum Beginn der Rohbauarbeiten für das Kloster war das Projekt nicht wirklich reibungslos vorangegangen.

Beim Aushub der Baugrube an der Stadtmauer wurde eine „romanische Stube“ samt alter Befestigungsmauer entdeckt. Vermutlich handelt es sich dabei um das untere Geschoss eines ehemaligen Wehrgebäudes aus dem 12. Jahrhundert. Der archäologisch wertvolle Fund musste umfangreich gesichert werden. Er wird in das Neubauprojekt integriert. „Wir wollen den ganzen Bereich für die Öffentlichkeit sichtbar machen“, sagt der Pater.

Spendenkampagne für das Bauprojekt

Der Haken: Etwa zwei Jahre hinkt der Klosterneubau hinter dem ursprünglichen Zeitplan hinterher. Eigentlich wollten die Ordensbrüder längst umgezogen sein.

Hinzu kommt, dass durch die Integration des stadtgeschichtlich bedeutsamen Fundes gepaart mit den steigenden Baustoffpreisen beträchtliche Mehrkosten entstanden sind. Die Rede ist von einem „deutlichen sechsstelligen Betrag“. Zu einem nicht unerheblichen Teil müssen die Bauherren diese selber tragen. Sponsoren und ein eigener Förderverein unterstützen dabei.

Parallel läuft weiterhin eine Spendenkampagne für das Bauprojekt. Sie soll helfen, den Klosterneubau zu einem glücklichen Ende zu bringen. Als einen Ort des Betens und Wohnens sowie einen Ort der Begegnung, der künftig für alle Magdeburger zugänglich sein soll.