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Sanierung Alles neu am Barleber Strand

Nach dem Ende der Algenplage plant Magdeburg eine millionenschwere Umgestaltung des Strandbads Barleber See.

Von Stefan Harter 07.09.2018, 15:16

Barleber See l Barleber Bogen, Strandkabinette und Sedimente des Wassers lauten die klingenden Namen der drei Gestaltungsentwürfe für den Barleber See. Sie sind Teil des Konzepts, mit dem die Stadtverwaltung Magdeburg dem Strandbad eine dringend benötigte Frischzellenkur verpassen will. Geplant wird das schon seit längerer Zeit, doch zuletzt lag das Projekt auf Eis, weil die Bekämpfung der Blaualgenplage seit Sommer 2018 oberste Priorität hat.

Nun haben sich aber zwei Dinge geändert, wodurch das Konzept wieder auf der Tagesordnung steht und nun im Eiltempo durchgewunken werden soll. Zum einen ist die Stadtverwaltung nach eigenem Bekunden mittlerweile „optimistisch“, dass die für das Frühjahr 2019 geplante Sanierung des Barleber Sees erfolgreich verläuft, so dass danach auch wieder uneingeschränkt gebadet werden kann.

Nach einer Expertenrunde Mitte August geht die Stadt Magdeburg davon aus, dass die Seesanierung mit Aluminiumsalzen erfolgreich verlaufen wird. Aktuell werden Kostenschätzung und Genehmigungsplanung erarbeitet. Ende Oktober sollen die Ergebnisse dem Stadtrat vorgelegt werden.

Zum anderen hat der Bund vor wenigen Tagen ein neues Förderprogramm für die Sanierung kommunaler Einrichtungen aus den Bereichen Sport, Jugend und Kultur aufgelegt. Da das Strandbad Barleber See dort hineinpassen würde, will sich die Stadt damit um einen Anteil aus dem Fördertopf bewerben.

Dadurch könnte der kommunale Anteil an dem Millionenvorhaben erheblich gesenkt werden. Den aktuellen Planungen zufolge sollen fast 2,7 Millionen Euro in die Neugestaltung investiert werden. In Aussicht stehen nun bis zu 1,2 Millionen Euro Bundesmittel plus eventuelle Gelder vom Land Sachsen-Anhalt, das das Programm zusätzlich unterstützen soll – fast die Hälfte der Kosten.

Um eine Chance auf das Geld zu haben, ist nun aber Eile geboten: Eigentlich hätten die Projektvorschläge bereits bis Ende August eingereicht werden müssen. Bis Ende September kann man sie jedoch noch nachreichen, weshalb der Stadtrat Magdeburg auf seiner Sitzung in zwei Wochen den Weg dafür freimachen soll.

Noch in diesem Jahr soll die sogenannte EW-Bau erstellt werden, mit der dann erst auch entschieden wird, welche der drei Gestaltungsvarianten verfolgt wird. Denn offen ist immer noch, wie das Strandbad Barleber See künftig betrieben wird. Weil mehrere Strandgrundstücke in Privateigentum sind, überlegt die Magdeburg unter anderem, den Badebereich nördlich des Strandes 2 enden zu lassen. Der derzeit noch genutzte Strand 3 würde dann wegfallen. Sollte eine Einigung erzielt werden, würde es eine durchgängige Promenade entlang des Seeufers geben.

Ziel ist außerdem weiterhin, einen gut 1,5 Kilometer langen Zaun zwischen Strandbad und dem benachbarten Campingplatz aufzustellen, um den unkontrollierten Zutritt zu unterbinden – seit Jahren ein Streitpunkt zwischen Magdeburg und Campingverein. Aktuell sei man bei dem Konzept nicht eingebunden, heißt es auf Volksstimme-Nachfrage beim Vereinsvorsitzenden Helmut Bresch. Im Juli 2017 gab es im Rathaus eine große Runde mit allen Anliegern des Sees, auf der das Konzept vorgestellt worden war und laut Stadt „breite Zustimmung“ fand.

Das Konzept sieht unter anderen den Abriss und Neubau der vorhandenen Kassen- und Rettungsschwimmergebäude vor. In den verschiedenen Gestaltungsvarianten sind Aussichtsplattformen, eine neue Gastronomie „Seebastion“ und Seeterrassen geplant. Außerdem werden neue Spielflächen angelegt, so wird ein großes Wasserspielgerät vorgeschlagen, das als Attraktion die Besucher zum Strandbad locken soll.