Magdeburger Kita zieht endlich um

Magdeburg l Ab Montag haben Kinder und Eltern einen weiten Weg in den Magdeburger Kannenstieg vor sich. Bis Ende 2018 soll die Rothenseer Einrichtung saniert werden.

„Als wir den Umzugstermin vor gut vier Wochen erhalten haben, konnten wir es erst gar nicht glauben“, sagt Christina Türk, Leiterin der Kita Badeteichstraße. „Erst als das Umzugsunternehmen feststand und die ersten Kisten kamen, waren wir überzeugt“, fügt sie lachend an. Die Skepsis ist verständlich, schließlich datieren die ersten Sanierungspläne für den über 30 Jahre alten Bau in Rothensee aus dem Jahr 2001. Seitdem gab es immer wieder Ankündigungen, dass es losgehen soll. Doch erst jetzt, sechzehn Jahre später, wird es tatsächlich ernst.

Seit Donnerstag waren die Mitarbeiter der Johanniter-Einrichtung mit Unterstützung des Umzugsunternehmens damit beschäftigt, Spielzeug, Garderoben, Kinderbetten, Bastelmaterial und vieles mehr von Rothensee in das Ausweichquartier in der Helene-Weigel-Straße zu transportieren. Die Schwierigkeit besteht darin, dort alles unterzubringen, da viel weniger Räume zur Verfügung stehen. „Unsere 130 Kinder kriegen wir unter, nur beim Material wird es schwer“, sagt die Leiterin. Die Nutzung des Kellers ist offiziell untersagt, trotzdem müssen alle Umzugskisten aus Sicherheitsgründen verschwinden, bevor die ersten Kinder kommen.

Deshalb werden Christina Türk und ihrer Kolleginnen wohl auch am heutigen Sonnabend kräftig anpacken, damit am kommenden Montag die Kinder wieder spielen, essen und schlafen können. Äußerlich macht das Haus nicht viel her – es war selbst schon Abrisskandidat – doch innen kann es sich sehen lassen. „Die Bäder sind besser als bei uns“, sagt Christina Türk beispielsweise. Weiterer Vorteil: Der Krippenbereich ist endlich ebenerdig. Auch Spielgeräte im Außenbereich gab es bei ihnen nicht mehr, weil seit Jahren wegen der anstehenden Sanierung keine aufgebaut werden durften. Das Wichtigste: „Wir haben Bäume“, sagt sie. Denn nachdem im Vorjahr ein Asiatischer Laubholzbockkäfer auf dem Kita-Gelände gefunden worden war, fielen dort alle Bäume der Motorsäge zum Opfer. Im Sommer fehlen sie als Schattenspender.

Wie lange die Rothenseer Kinder den weiten Weg bis in den Kannenstieg auf sich nehmen müssen, weiß die Kita-Leiterin noch nicht. Die Volksstimme fragte deshalb bei Oberbürgermeister Lutz Trümper nach. Er erklärt, dass die Ausschreibung für die Sanierung dieser sowie vier weiterer Kitas sowie für den Neubau von vier Einrichtungen abgeschlossen ist. Der Vergabebeschluss ist im Mai im Stadtrat, voraussichtlich im Herbst beginnen dann zeitgleich die Arbeiten an allen neun Standorten. „Bis Ende 2018 werden dann die neun Einrichtungen fertiggestellt sein“, sagt das Stadtoberhaupt. Gut anderthalb Jahre müssen sich die Kinder und Erzieher aus der Rothenseer Kita somit im Kannenstieg einrichten.