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Elbe-Niedrigwasser Schifffahrt in Magdeburg eingestellt

Mitten in Magdeburg können keine Schiffe mehr anlegen - die Elbe ist zu flach. Immer mehr Menschen gehen auf den Domfelsen spazieren.

Von Matthias Strauß 02.07.2019, 10:36

Magdeburg l Die Niedrigwasserlage auf der Elbe wird immer ernster. Der Pegel an der Magdeburger Strombrücke liegt am 2. Juli 2019 nur noch bei etwa 60 Zentimeter. „Auf den östlichen Flüssen haben wir zurzeit überhaupt kein Wasser mehr zum Fahren. Die Elbe und die Oder sind eine Katastrophe. Wir haben keine Chance mehr, die Stadt Magdeburg zu passieren", so Peter Grunewald. Der Kapitän der "SANS SOUCI" hat auf dem Mittellandkanal bei Magdeburg/Rothensee fest machen müssen, da ein Anlegen in der Domstadt nicht mehr möglich ist. Seine Passagiere werden nun mit Bussen in die Innenstadt gefahren.

Auch bei den „Ausflugsdampfern" der Magdeburger Weißen-Flotte ist Krisenstimmung angesagt. Das Unternehmen teilte schon am Montag auf seiner Internetseite mit: „Aufgrund des gegenwärtig fallenden Wasserstandes der Elbe kommt es kurzfristig zu Einschränkungen in der Schifffahrt und im Fährbetrieb des ÖPNV!" Und so kam es auch. Seit Dienstag ist auf den elektronischen Anzeigen zu lesen, dass wegen des Niedrigwassers die Schifffahrten zum "Wasserstraßenkreuz", die "Stadtfahrt" und auch die "Schifffahrt zur Kaffeezeit in Richtung Schönebeck" entfallen. Auch die Tagesfahrt nach Tangermünde am 4. Juli entfällt.

Was für die Schifffahrtsunternehmen mit Umsatzeinbußen verbunden ist, begeistert derzeit viele Schaulustige. Am Dienstagvormittag gingen zahlreiche Jugendliche einer Schulklasse dort spazieren, wo sonst Kapitän Grunewald mit seiner "SANS SOUSI" gefahren wäre - im ausgetrockneten Flussbett der Elbe.

Die Schüler zeigten sich begeistert vom Magdeburger Domfelsen. Dieser liegt frei und es ist jetzt möglich, die Hälfte des Flusses trockenen Fußes zu überqueren.

Doch auch wenn keine Schiffe mehr fahren und der einst stolze Fluß jetzt eher einem Rinnsal gleicht, ist das Baden in der Elbe weiter verboten. Darauf machte auch Peter Sydow seine Schülergruppe aufmerksam: „Die Strömung ist jetzt sehr stark und man hätte keine Chance dagegen anzukommen."