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Neue Methoden im Sport So soll die Smartwatch zur Olympiamedaille führen

Zu den Topathleten im Sport zu gehören, ist nur zum Teil eine Frage des Talents. Neben hartem Training könnte jetzt auch eine Methode von Forschern der Hochschule Magdeburg-Stendal die Sportler zum Erfolg führen.

Von Leonie Deubig 01.12.2024, 07:00
Humanmedizinstudentin Marlene Riedl (links unten) bringt Sensoren für die Leichtathletik-Testate an Athleten der UNF an.
Humanmedizinstudentin Marlene Riedl (links unten) bringt Sensoren für die Leichtathletik-Testate an Athleten der UNF an. Foto: Olaf Ueberschär

Magdeburg. - 126 Medaillen haben amerikanische Athleten bei den diesjährigen Olympischen Spielen in Paris gewonnen. Leistungssport wird insbesondere an amerikanischen Universitäten großgeschrieben und mit der akademischen Ausbildung verknüpft. Studenten der University of North Florida (UNF) in Jacksonville sind extra mit Smartwatches ausgestattet, die dauerhaft ihre physiologische Verfassung messen. Jetzt kommt aus Magdeburg ein weiterer Baustein, um die Athleten an die Weltspitze zu bringen.

Magdeburger Hochschule-Professor begleitet Sportler in Florida

Prof. Olaf Ueberschär von der Hochschule Magdeburg-Stendal ist seit September mit vier Projektmitarbeiterinnen an der UNF, um diese Daten mit biomechanischen Messungen zu ergänzen. Drei Monate erfassen sie Daten bei Athleten in den Sportarten Leichtathletik, Cheerleading, Basketball, Volleyball, Fußball und Tennis, um mit den Ergebnissen zur Optimierung von Trainingseinheiten der Leistungssportler beizutragen.

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Bei einer Delegationsreise der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) kam der Kontakt zwischen der UNF und Ueberschär 2023 zustande. „In Gesprächen mit der UNF ist deutlich geworden, dass unsere Forschungsprojekte und Kompetenzen sich gut ergänzen“, erklärt der Professor für Mensch-Technik-Interaktion und Biomechanik. Während die UNF ihren Schwerpunkt auf physiologische Parameter wie Herzfrequenz oder Schlafqualität setzt, messen Ueberschär und sein Team die biomechanischen Daten. Dazu gehören Bewegungsausführung, Belastung und Beanspruchung des Körpers. Zusätzlich zur Smartwatch, auch Wearables genannt, erhalten die Athleten Sensoren, die sie bei Trainingseinheiten tragen. Die kombinierten Daten sollen Aufschlüsse über körperliche Belastungen oder Qualität der Bewegungsausführung geben.

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Humanmedizinstudentin Marlene Riedl war für die Sportart Leichtathletik zuständig und nahm selbst an den Testaten teil. „Die Messungen mit Athleten auf Spitzenniveau haben mir viel Freude bereitet. Als ich einige Trainingseinheiten auch selbst absolvieren durfte, habe ich gemerkt, wie toll es ist, das eigene Hobby und die wissenschaftliche Forschung in der Sportmedizin zu kombinieren.“

Magdeburger Methode zeigt erste spannende Ergebnisse

Erste Erkenntnisse der Studien zeigen, in den vermeintlich leichten Einheiten – etwa bei lockeren Läufen – werden die Beine zum Teil erheblich asymmetrisch belastet. Bei weniger trainierten Menschen ist es umgekehrt – intensive Einheiten können zu Verletzungen führen und begünstigen Asymmetrien bei der Ausführung.

Zusätzlich zum Aufbau der Partnerschaft mit der UNF hat Ueberschär klare Ziele: „Idealerweise werden die Trainingseinheiten zukünftig mithilfe von Wearables automatisch erfasst und ausgewertet. Mit dem Wissen über die individuelle Wirkung einer spezifischen Trainingseinheit auf Physis und Biomechanik einer Athletin oder eines Athleten wird es noch besser als bisher möglich sein, das Training individuell zu optimieren und Verletzungen effizient vorzubeugen.“