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Sozialreport Neu-Olvenstedt braucht weiter Hilfe

Im aktuellen Magdeburger Stadtteilreport belegt Neu-Olvenstedt in einem Ranking aus verschiedenen sozialen Faktoren den dritten Platz.

Von Michaela Schröder 01.07.2020, 01:01

Magdeburg  l Im neuen Magdeburger Stadtteilreport des Sozialdezernats wird Neu-Olvenstedt weiterhin als ein Stadtteil mit hohem Entwicklungsbedarf in Magdeburg aus sozialpolitischer Sicht eingestuft.

Es ist der fünfte Report über die 40 Magdeburger Stadtviertel. Von Alt-Olvenstedt bis Zipkeleben wurden dafür verschiedene soziale Indikatoren untersucht, aufgeschlüsselt und verglichen. Die Statistiker schauten sich u. a. den Anteil verschiedener Altersgruppen an. Wie viele Ältere, wie viele Jugendliche leben in einem Viertel? Wie viele beziehen Sozialhilfe oder andere staatliche Leistungen? Der Ausländeranteil wird genauso einberechnet wie die Bevölkerungsdichte und die Wanderung durch Weg- und Zuzüge. Ausgehend vom gesamtstädtischen Durchschnitt erhielt jeder Stadtteil in jeder Kategorie einen Rang zugewiesen. Im Ergebnis schneidet Fermersleben am schlechtesten ab. Gefolgt vom Kannenstieg und Neu-Olvenstedt.

Beim Anteil an Hilfen zur Erziehung und beim Anteil an Alleinerziehenden führt Neu-Olvenstedt den stadtweiten Vergleich an, bei der Grundsicherung im Alter und Hilfe zum Lebensunterhalt steht Platz 2. Zudem gehört Neu-Olvenstedt neben Kannenstieg und Fermersleben zu den Stadtteilen mit der höchsten Jugendarbeitslosigkeit (Rang 3). Von Arbeitslosigkeit sind ebenfalls viele ältere Einwohner betroffen.

Anhand der Erkenntnisse aus ihrem Stadtteilreport wollen die Sozialplaner der Landeshauptstadt erkennen, auf welche Viertel sie zukünftig ihr Augenmerk verstärkt legen müssen.

So heißt es im Informationspapier zum Report: „Hinsichtlich der Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für die dort lebenden Menschen ist den Stadtteilen Fermersleben, Kannenstieg, Neu-Olvenstedt und Neustädter See besondere Aufmerksamkeit zu widmen. In diesen vier Stadtteilen findet sich der höchste Anteil von Menschen, die auf staatliche Hilfen angewiesen sind.“

2007 und 2010 belegte jeweils Neu-Olvenstedt den unrühmlichen ersten Platz im Ranking der Stadtteile „mit besonderem Entwicklungsbedarf“. Bei der offiziellen Studie der Stadtverwaltung von 2013 landete das Viertel auf dem zweiten Rang. Der letzte Stadtteilreport wurde 2017 erstellt, hier belegte Neu-Olvenstedt Rang 4.