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Spendenaktion Mit Video: Wie Magdeburger mit einem Tattoo die Umwelt schützen können

In einem Tattoo-Studio in Magdeburg können sich Besucher ohne Termin ein Tattoo stechen lassen. Die Einnahmen werden für einen guten Zweck gespendet.

Von Romy Bergmann 12.12.2023, 05:15
Tattoo trifft auf Umweltschutz: Valeria Folz (links), Daniel Kirchner und Janine Götze vom Studio "Hautschmiede" stechen Tattoos für den guten Zweck.
Tattoo trifft auf Umweltschutz: Valeria Folz (links), Daniel Kirchner und Janine Götze vom Studio "Hautschmiede" stechen Tattoos für den guten Zweck. Foto: Romy Bergmann

Magdeburg - Sich ein Tattoo stechen lassen und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun? Das ist an einem Spendenaktions-Tag in Magdeburg möglich.

Am Samstag, 16. Dezember 2023, lädt das Tattoo-Studio Hautschmiede in der Großen Diesdorfer Straße ab 11 Uhr zu einem „Walk-In-Day“ ein, an dem Besucherinnen und Besucher ohne Termin vorbeikommen und sich tätowieren lassen können.

Der Gewinn wird am Ende des Tages dem gemeinnützigen Verein „Otto pflanzt!“ gespendet und soll vor allen Dingen in die nächste Pflanz-Aktion fließen, die für Mitte Januar in Stadtfeld geplant ist.

Im Video: Spendenaktion mit Otto pflanzt in Magdeburg

 
Mit einem Tattoo die Umwelt schützen: Walk-in-Day am 16. Dezember in Magdeburg Stadtfeld Ost. (Kamera: Romy Bergmann, Schnitt: Christian Kadlubietz)

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„Lediglich die Materialkosten, also etwa 20 Euro je Tattoo, behalten wir für uns“, erklärt Geschäftsführer und Tätowierer Daniel Kirchner. Seit fünf Jahren arbeitet er als Tätowierer, zwei davon in seinem Studio in Stadtfeld Ost.

Tattoo trifft auf Umweltschutz: Gewinn wird an "Otto pflanzt!" in Magdeburg gespendet

Da mit der Spende an „Otto pflanzt!“ vor allen Dingen das Pflanzen von Bäumen unterstützt werden soll, sollen auch die Tattoos, die gestochen werden, nach Möglichkeit mit Natur in Verbindung stehen.

Zwar würden Besucherinnen und Besucher, die ein anderes Motiv wünschen, nicht einfach abgelehnt werden. „Aber vorrangig wäre es schön, wenn in Zusammenhang mit der Aktion florale Tattoos gestochen werden würden“, erklärt Kirchner.

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Die Interessierte können dabei entweder mit eigenen Wünschen und Motiven im Studio vorbeikommen oder sich vor Ort beraten lassen. Größe und Stil würden dabei laut Kirchner keine Rolle spielen. „An dem Tag wäre es aber schon gut, wenn die Tattoos nicht allzu groß sind, damit wir möglichst viele stechen können. Es geht ja nicht nur darum, möglichst viel Geld für Otto pflanzt einzubringen, sondern auch eine große Bandbreite an Menschen zu erreichen, die ihren Beitrag zu der Aktion leisten können.“

So oder so ähnlich könnten die Tattoos aussehen: Da beim Walk-In-Day für den Verein "Otto pflanzt" gespendet wird, sollen nach Möglichkeit florale Motive gestochen werden.
So oder so ähnlich könnten die Tattoos aussehen: Da beim Walk-In-Day für den Verein "Otto pflanzt" gespendet wird, sollen nach Möglichkeit florale Motive gestochen werden.
Foto: Romy Bergmann

Was ein Tattoo kostet und wie viel gespendet wird

Die Kosten für ein Tattoo starten in dem Studio bei 80 Euro. Je größer und aufwendiger das Motiv, desto teurer wird das Tattoo – und desto höher die Spende an „Otto pflanzt!“. „Das bedeutet, dass jeder Besucher und jede Besucherin mit ihrem Tattoo mindestens 60 Euro an die Aktion spendet“, fasst Kirchner zusammen.

Grundsätzlich könne man ab 18 Jahren – ab 16 mit schriftlicher Einwilligung der Erziehungsberechtigten – vorbeikommen und sich tätowieren lassen. Eine Altersgrenze nach oben gibt es dabei nicht. Jedoch werde die Haut mit den Jahren immer schlechter zu tätowieren, unter anderem durch die Sonneneinstrahlung, erklärt Kirchner.

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Sein ältester Kunde sei etwa 70 Jahre gewesen, ein ehemaliger Feuerwehrmann, der sich einen Feuerwehrhelm tätowieren ließ. Außerdem rät Kirchner denjenigen von einem Tattoo-Besuch ab, bei denen eine Entzündung schwerwiegendere Folgen haben könnte, beispielsweise bei Schwangeren oder Personen, die erst vor kurzem eine Operation hinter sich hatten.

Von Fineline bis Dark Realism: Tätowierer und Tätowiererinnen bieten verschiedene Stile an

Am Aktionstag wird er von seinen beiden Mitarbeiterinnen Janine Götze und Valeria Folz unterstützt, die jeweils in ihrem eigenen Stil tätowieren werden. Während Janine Götze vorrangig Fineline, also besonders filigrane Tattoos sticht, fühlt sich Valeria Folz im sogenannten „Dark Realism“ zuhause.

Daniel Kirchner selbst ordnet sich keinem Stil zu. Das Besondere bei ihm sei jedoch, dass er die Tattoos vor dem Stechen eigenhändig auf die Körper male.

Die Aktion findet zwischen 11 und 18 Uhr statt. Gestochen werde aber solange, „bis alle bedient sind“, sagt Kirchner. Um Wartezeiten zu verkürzen, könne man im Vorfeld einen Termin machen. An dem Tag werden auch Mitglieder von „Otto pflanzt!“ vor Ort sein und über die Aktion sowie über kommende Projekte aufklären.