Müll in Magdeburg Sperrmüll, Schrott und Schadstoffe - hier entsteht ein moderner Wertstoffhof
Magdeburg bekommt einen neuen und modernen Wertstoffhof für Sperrmüll, Schadstoff, Elektroschrott und mehr im Norden der Stadt. Die Stadt investiert mehr als 3 Millionen Euro.

Magdeburg - Auf einer sehr modernen Wertstoffanlage im Norden von Magdeburg sollen Bürger ab 2024 vom Grünschnitt bis zum Schadstoff alles abgeben können. Die Anlage enntsteht in drei Bauabschnitten.
Mehr als mannshoch sind die meisten der Container auf dem Gelände des Wertstoffhofes am Silberbergweg. Wer hier etwas entsorgen möchte, muss dafür fast immer Treppen steigen. Die Entsorgung von Sperrmüll, Grünschnitt, Schrott und anderem ausrangierten Hausstand ist im kleinsten der drei Magdeburger Wertstoffhöfe damit recht beschwerlich. Noch.

Die Stadt hat einen Neubau geplant, für den Mitarbeiter, Architekten und Planer am 30. November zum ersten Spatenstich ansetzten. 3,2 Millionen Euro will die Landeshauptstadt investieren, damit Bürger es hier künftig leichter haben, ihre Wertstoffe abzugeben. Das Gelände des Wertstoffhofes wird sich von 3000 auf etwa 9000 Quadratmeter vergrößern.
Auch Schadstoffe können künftig im Wertstoffhof in Magdeburg abgegeben werden
Die wichtigste Neuerung für Anlieferverkehr ist aber die Rampe, über die Abfälle künftig von oben in die Container geworfen oder geschippt werden können. Außerdem soll dem Wertstoffhof eine Verwertungsstelle angeschlossen werden. Das heißt: Gut erhaltene Möbel oder andere Haushaltsgegenstände können dort abgegeben werden und werden wiederverwendet. Künftig können Bürger am Silberbergweg auch Schadstoffe abgeben. Bislang mussten die drei Mitarbeiter der Annahmestelle die Bürger stets an das Schadstoffmobil verweisen. Erfreulich ist zudem, dass mit dem Hof voraussichtlich auch die Anlieferzeiten ausgeweitet werden. Wenn der Wertstoffhof auf Zwei-Schicht-Betrieb umstellt, werden 16 bis 17 Mitarbeiter dort angestellt sein. Damit entsteht auch eine Reihe neuer Arbeitsplätze.

Bis es so weit ist, werden aber noch einige Monate ins Land gehen. Das 3,2-Millionen-Euro-Projekt soll im Jahr 2024 fertiggestellt werden. Drei Bauabschnitte sind geplant. Im ersten Abschnitt wird die Zufahrt gebaut sowie das Büro- und Sozialgebäude mit Kundenanmeldung und Kontrolle. Erst in einem zweiten Schritt wird der aktuelle Hof umgebaut.
Nachhaltiges Bauen mit grünen Dächern und Solar auf Wertstoffhof
Der Wertstoffhof soll während der gesamten Bauzeit, soweit möglich, geöffnet bleiben, so dass Bürger auch im Norden der Stadt ihre Altstoffe abgeben können. Den größten Anteil an den abgegebenen Materialien machen mit etwa 60.000 Tonnen pro Jahr übrigens Baustoffe aus, gefolgt von Grünschnitt mit etwa 3000 Tonnen pro Jahr. Die Aufnahmekapazität wird sich verdoppeln.
Die Absicht, den Wertstoffhof am Silberbergweg zu vergrößern, gab es schon lange. Um den Ansprüchen des Klimaschutzes gerecht zu werden, kommt bei der Errichtung von Gebäuden Recycling-Material zum Einsatz, außerdem werden Vordächer begrünt und das neue Gebäude mit Solaranlagen versehen. „Bereits in der frühen Planungsphase spielte der Nachhaltigkeitsgedanke eine große Rolle“, sagt Andreas Stegemann als Betriebsleiter des Städtischen Abfallwirtschaftsbetriebes. „Magdeburg wird einen Vorzeige-Wertstoffhof bekommen“, schätzt Ordnungsbeigeordneter Holger Platz ein.
Weitere Wertstoffhöfe sind auf dem Cracauer Anger an der Berliner Chaussee sowie in Ottersleben an den Hängelsbergen zu finden.