Immobilien und Wohnen Stadt Magdeburg geht ersten Schritt zum Mietspiegel
Die Stadt Magdeburg soll bis 2024 einen Mietspiegel erstellen. Der erste Schritt auf dem Weg dorthin ist bereits getan.

Magdeburg - Mit einer Reform des Mietspiegelrechts im Jahr 2021 wurde erstmals für Kommunen mit mehr als 50 000 Einwohnern eine Verpflichtung zur Erstellung eines Mietspiegels verankert. Magdeburg wird damit nach rund 25 Jahren wieder einen Mietspiegel erhalten. Die Stadt Magdeburg hat seit dem Beschluss im Stadtrat inzwischen einen Arbeitskreis gegründet. Dieser plant aktuell die organisatorischen Schritte und methodischen Abläufe zur Erarbeitung, berichtet Kerstin Kinszorra.
Als Vertreter aller Magdeburger Wohnungsbaugenossenschaften wurde Oliver Hornemann, Vorstandssprecher der Wohnungsbaugenossenschaft „Otto von Guericke“, in den Arbeitskreis Mietspiegel entsandt. Aus Sicht der Magdeburger Wohnungsbaugenossenschaften werde ein zukünftiger Mietspiegel grundsätzlich positiv eingeschätzt, berichtet Hornemann. Es gebe jedoch ein paar Voraussetzungen, die einen guten Mietspiegel von einem schlechten unterscheiden. Wichtig sei zum Beispiel, dass auf anerkannte Methoden zur Erarbeitung zurückgegriffen und eine repräsentative und breite Datenbasis herangezogen werde. Außerdem müsse der Mietspiegel übersichtlich für Mieter und Vermieter sein. Die Merkmale dürften keine Abwertung oder Aufwertung einzelner Quartiere zur Folge haben. Insgesamt handele es sich um ein umfangreiches und komplexes Projekt, bei dem alle Akteure mitgenommen und die unterschiedlichen Interessen bei bestmöglicher Transparenz vereint werden sollten, so Hornemann weiter.
Hornemann spricht von gelungenem Auftakt
Wichtig sei eine breite Datenbasis. Die Magdeburger Wohnungsbaugenossenschaften werden hier aktiv bei der Bereitstellung von Daten unterstützen, kündigt Hornemann an.
Der Auftakt des Arbeitskreises unter Federführung des Amts für Statistik im Juni 2022 „war sehr gelungen und die Teilnehmer und Interessenvertreter sind nach meiner Einschätzung gewillt, mit dem Mietspiegel einen ausgewogenen, transparenten Überblick über die geltende ortsübliche Vergleichsmiete in Magdeburg zu liefern“.
Derzeit bleiben ohne Mietspiegel sowohl aufseiten der Mieter als auch auf Vermieterseite Unsicherheiten, zum Beispiel welche Merkmale einer Wohnung zu welcher Miete führen und ob die zu zahlende Miete angemessen ist oder nicht. Hornemann: „Hier schafft die Transparenz eines Mietspiegels natürlich viel mehr gegenseitiges Verständnis.“
Arbeitskreis zum Mietspiegel für Magdeburg wird vom Amt für Statistik geleitet
Die Zusammensetzung des Arbeitskreises und die professionelle und moderierende Herangehensweise des Amtes für Statistik verspreche schon jetzt, dass der zukünftige Mietspiegel in Magdeburg eine fundierte und gute Grundlage liefern wird, die auf breite Akzeptanz stoßen werde, ist Hornemann überzeugt.
Der Stadtrat hatte für die Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels gestimmt. Laut Gesetzgeber ist er ab 2024 vorgeschrieben.