Grundstückskauf Stadt Magdeburg kauft 21 Hektar für das Klima und das Klinikum
Wie übergibt man eine landwirtschaftlich genutzte Fläche? Natürlich mit einem Feldblumenstrauß. Den nahm Magdeburgs Finanzbeigeordneter Klaus Zimmermann von Vertretern der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH entgegen. Die Stadt hat 21 Hektar Land gekauft.

Magdeburg - Bauplätze für Einfamilienhäuser sind in Magdeburg heiß begehrt. Doch dass die Stadt ein neues Baugebiet zwischen dem Klinikum Magdeburg und dem Florapark errichten will, hält Finanzbeigeordneter Klaus Zimmermann zumindest für die nächsten 20 Jahre für unwahrscheinlich. Dennoch hat die Stadtverwaltung die dazwischenliegenden Flächen, immerhin 17,2 Hektar Land, von der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH gekauft. Der Stadtrat hatte den Kauf beschlossen.
Die Fläche soll aber freigehalten werden, weil in dem Bereich eine Kaltluftschneise in die Stadt führt – und die soll auch in der Zukunft für gutes Klima sorgen. „Für die Flächen sind langfristige Pachtverträge mit Landwirten geschlossen worden“, berichtet Zimmermann während der Pressekonferenz zur offiziellen Übergabe der Flächen. Denkbar sei aber, das neue Land zu nutzen, um Flächentausche mit Landwirten zu ermöglichen, wenn deren ursprüngliche Flächen beispielsweise für die Entwicklung von Industrie- und Gewerbeflächen genutzt werden sollen. Aber auch dann bleiben sie landwirtschaftlich genutzt und damit unbebaut.
Bautätigkeiten sind dagegen im Bereich des Klinikums zu erwarten. Denn nördlich vom vorhandenen Gebäude-Komplex sind weitere 3,5 Hektar Land gekauft worden. Sie werden als Bauerwartungsland ausgewiesen und werden aller Voraussicht nach dem städtischen Klinikum Magdeburg zur Verfügung gestellt.
Zukunftsfähige Strukturen für Krankenhaus schaffen
Klinikum-Geschäftsführerin Dr. Petra Bohnhardt freut sich über die Möglichkeit, das Klinikum zukunftsfähig wachsen zu lassen, sagte sie. Als Beispiel nannte sie das Integrierte Notfallzentrum, das in der Planung ist. Auch die Unterbringung von modernen medizinischen Großgeräten zum Beispiel für MRT oder Angiografie benötige eine entsprechende Struktur. Aber auch Verbund-Strukturen wie ein Mutter-Kind-Zentrum wären denkbar, sagte Bohnhardt. Die Geschäftsführerin erinnerte in dem Zusammenhang, dass vor allem die Bürger der Stadt, aber auch Menschen aus dem Umland davon profitieren würden. Und auch gemeinsame Projekte mit dem Uniklinikum seien auf einer solchen Fläche möglich.
Etwa 30.000 Menschen würden jährlich stationär im Klinikum Magdeburg behandelt. Hinzu kommen etwa 45.000 ambulante Behandlungen. Wie groß der Anteil der Patienten aus dem Umland ist, sei von Station zu Station unterschiedlich. „Wir sind ein Maximalversorger“, sagt Bohnhardt. Aus dem Umland würden viele Patienten mit komplexeren Krankheitsbildern behandelt.
Dass die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH Flächen auch an Städte und Kommunen verkauft, sofern ein berechtigtes Interesse besteht, sei nicht ungewöhnlich. Die Hauptaufgabe der Gesellschaft ist seit 1992 die Privatisierung des ehemals volkseigenen land- und forstwirtschaftlichen Vermögens in der DDR.