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Verwirrung um Namen Wie heißt der „kühne Mühlensee“ in Parey nun richtig?

Verschiedene Schreibweisen existieren zum bekannten Pareyer Gewässer – ob nun auf Google Maps oder bei Beschlussvorlagen der Gemeinde. Dabei ist die Aufklärung recht simpel.

08.08.2025, 08:00
Der Mühlensee in Parey hörte zuletzt auf verschiedenen Namen.
Der Mühlensee in Parey hörte zuletzt auf verschiedenen Namen. Foto: Louis Hantelmann

Parey/LE. - Kühns Loch, Kühnes Loch oder Kühn’s Loch – die Schreibweisen des Sees an der Mühle variieren regelmäßig. Ob nun bei Google oder in Beschlussvorlagen der Gemeinde das Gewässer betreffend, einen einheitlichen Namen sucht man meist vergebens.

Für Aufklärung dieser beinahe historischen Kuriosität sorgt nun Christiane Wagner vom Pareyer Heimatverein, die sich mit dem „kühnen Mühlensee“ auseinandergesetzt hat:

Mühlensee in Parey: Wie heißt Kühnes Loch richtig?

Zugegeben, sehr werbewirksam ist der Name „Kühnes Loch“ nicht. „Das Kühne Loch“ oder auch „Mühlensee“ hören sich da schon besser an. Aber so ist das nun mal mit den Namen, man hat sie und läuft damit durchs Dasein. Manchmal wird versucht, eine Sache oder eine Person umzutaufen, aber der alte Name ist nicht abzuschütteln. Jahrzehntelange Gewohnheit lässt nicht los.

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In den letzten Wochen bekam die selbe Pareyer Kiesgrube drei verschiedene Namen. „Daher unternehmen wir den Versuch, den seit langer Zeit gebräuchlichen zu begründen oder anders gesagt, seine Berechtigung nachzuweisen“, blickt Christiane Wagner zurück: Der Brunnenbauer Otto Kühne erwarb vom Freiherrn Hans Erich von Plotho im Jahr 1929 an der Alten Elbe ein stattliches Stück Land und begann, Kies abzubauen. Als Brunnenbauer wusste er von dem Schatz, der unter der Oberfläche zu finden war. Sein Sohn Hans Kühne setzte den Abbau fort und es enstand ein Kiesrestloch, das heute als solches nicht mehr zu erkennen ist und ganz selbstverständlich auch der Name „Kühnes Loch“.

Heimatverein Parey löst Rätsel um Kühnes Loch

Nach und nach wuchs die Wasserfläche auf reichliche neun Hektar Größe. „Unser Chronist Arthur Fredecke berichtet, dass bei den Baggerarbeiten Tonscherben und Skelettreste gefördert wurden, die aber keine Beachtung fanden. Für den einstigen sagenhaften Eichwald auf der Insel ,Der Parey’ waren die freigelegten gewaltigen Eichenstämme ein Beweis“, informiert sie weiter.

Auch viele andere Kiesrestlöcher in Elbe-Parey tragen die Bezeichnung „Loch“ in Verbindung mit dem Eigentümer oder dem Verursacher dieser Seen, die unsere Landschaft bereichern. Besonders auf Luftbildaufnahmen wird deutlich, wie landschaftsbestimmend sie geworden sind. Forellenzüchter, Angler, Sportbootfahrer und Badelustige möchten sie nicht missen.