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Stadtrat Magdeburg Magdeburger Plan für Stadt und Elbe

Der Stadtrat Magdeburg hat sich mit der Entwicklung an der Elbe befasst. Die Verwaltung solle eine „ganzheitliche Betrachtung“ vornehmen.

Von Martin Rieß 26.08.2019, 01:01

Magdeburg l Magdeburg wendet sich der Elbe zu. Wo vor Jahrzehnten noch Industrie das Bild bestimmt hat, sind inzwischen begehrte Wohn­standorte entstanden. Wohl ein wenig unkoordiniert ist die Entwicklung für die Fraktion CDU/FDP: In einem auf Anregung des Bauausschusses leicht modifizierten und so beschlossenen Antrag wird um eine „ganzheitliche Betrachtung“ der Gebiete an der Elbe gebeten. In der Begründung zu dem Antrag heißt es: „Das Stadtbild kann nach bestem Wissen und Können gestaltet werden. Diese Chance darf nicht vertan werden.“

Es sei von besonderer Bedeutung, die Elbe direkt architektonisch und städtebaulich in das Stadtbild einzubeziehen. „Das ist bisher nur bedingt gelungen“, heißt es im Text weiter. In der Debatte hatte Fraktionschef Wigbert Schwenke gar von „Wildwuchs“ gesprochen – eine Formulierung, die er postwendend zurückzog, nachdem sich Oberbürgermeister Lutz Trümper gegen den Begriff gewehrt hatte: Jede bauliche Veränderung am Elbufer ist vom Stadtrat beschlossen worden.

Die Begeisterung seitens der Verwaltung an einem großen Plan für Magdeburg und die Elbe ist sehr verhalten: In einer Stellungnahme bezeichnet der Baubeigeordnete Dieter Scheidemann eine Rahmenplanung als nicht nötig. In einem Rahmenplan werden Grundzüge zur Entwicklung eines Gebiets festgelegt und Chancen und Potenziale herausgearbeitet, ohne dass Details wie in einem Bebauungsplan festgelegt werden.

Für Buckau und den Wissenschaftshafen liegen Pläne bereits vor und seien in Teilen längst umgesetzt, so die Verwaltung. Eine Freiraumgestaltung für den Bereich Petriförder sei in Vorbereitung, ebenso ein Rahmenplan für die Altstadt. An anderen Stellen sei eine Bebauung aus Gründen der Lärmbelastung oder des Hochwasserschutzes nur für Gewerbe oder für Grünflächen denkbar. Und im Bereich nördlich des Salbker Sees II seien Altlasten ein wichtiges Thema – hier sei vor allem der Eigentümer der Flächen gefragt, wenn es um deren Entwicklung geht.

Trotz dieser Argumente wünscht die Mehrheit des Stadtrats die „ganzheitliche Betrachtung“, in deren Ergebnis noch fehlende Rahmenpläne innerhalb von fünf Jahren zu ergänzen seien. Ausdrücklich untersucht werden sollen am West­ufer der Elbe der Bereich des Wissenschaftshafens vom Nordbrückenzug bis zur Langen Lake, die Elbuferpromenade vom Elbbahnhof bis zum Nordbrückenzug und im Bereich von Fermersleben und Buckau das Gelände vom Salbker See II bis zum Mückenwirt. Am Ostufer der Elbe geht es um die nördliche Werderspitze und im Bereich der Rotehorninsel um das Gelände nördlich der Strombrücke, so der Beschlusstext.

Auch wenn es im Stadtrat eine Mehrheit für den Antrag von CDU und FDP gab – es gab auch Gegenwind. So unterstützt Marcel Guderjahn von der Gartenpartei die Position der Verwaltung, dass in Buckau die Entwicklung bereits ausgeschöpft sei. Und Madeleine Linke von Bündnis 90/Die Grünen erklärte: „Ein Rahmenplan wird zur Versiegelung von Flächen führen. Daher sind wir dagegen.“