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Stadtumbau In alte Magdeburger Staatsbank zieht Leben

Die Wobau hat eine neue Zentrale. Sie sitzt jetzt im früheren Bankgebäude am Breiten Weg. Auch das Dommuseum wird hier einziehen.

Von Martin Rieß 29.11.2017, 11:50

Magdeburg l Im Herbst 2017 war bei der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (Wobau) Kistenschleppen angesagt: Nachdem Mitarbeiter technischer Bereiche aus dem Wilhelm-Höpfner-Ring in Sudenburg in die ehemalige Niederlassung der Stadtsparkasse in der Beimssiedlung umgezogen sind, waren jetzt die Mitarbeiter der Verwaltung des städtischen Unternehmens an der Reihe. Am 29. November fand nun die offizielle Eröffnung der neuen Firmenzentrale statt. Der Ausbau hatte Monate in Anspruch genommen.

Damit ist nach Jahren des Leerstands in der ehemaligen Reichs- und späteren Staatsbank zwischen Breitem Weg und Domplatz wieder Leben eingezogen. Rund zehn Millionen Euro investiert das kommunale Immobilienunternehmen, das in dem in den 1920er Jahren errichteten Gebäude die oberen beiden Etagen und eines der beiden Kellergeschosse bezieht. Peter Lackner ist Geschäftsführer des Unternehmens und mit dem Ergebnis der Sanierungsarbeiten sehr zufrieden. Dank der Millionen-Investition spart die Wobau Kosten für ihren bisherigen Sitz, und fürs Dommuseum fließen Mieteinnahmen.

Das Dommuseum Ottonianum Magdeburg soll im kommenden Jahr mit seiner Ausstellung in der ehemaligen Schalterhalle eröffnen. Gezeigt werden sollen archäologische Funde aus dem Dom und seinem Umfeld. Thema sind neben der Entwicklung des Geländes und der Archäologie die Ottonen und die Erzbischöfe Magdeburgs. Die Arbeiten an den Exponaten laufen auf Hochtouren.

Der Zugang zu den beiden Etagen der Wobau erfolgt über den Zugang vom Breiten Weg. Ein prächtiges Treppenhaus führt zu den Räumen des Unternehmens. Peter Lackner berichtet: „In dem Gebäude gab es eine Reihe von Treppenhäusern, die getrennt voneinander zu unterschiedlichen Bereichen führten.“ Das leuchtet ein: Handelte es sich doch über Jahrzehnte um eine Bank, für die besondere Sicherheitsvorgaben galten und bei der bestimmte Bereiche nur für bestimmte Personengruppen zugänglich sein sollten. Peter Lackner: „Der entsprechende Umbau und die Schaffung barrierefreier Wege war recht aufwendig.“

Zwar steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Da es aber auch schwere Kriegsschäden gab, konnte die Wobau auf der Südostseite des Hauses im Obergeschoss des Gebäudes trotz Denkmalschutzauflagen einen großen Konferenzraum mit Blick auf den Dom neu bauen. Der Geschäftsführer des Unternehmens erläutert: „Dieser Raum wird von uns für wichtige Verhandlungen und Gespräche genutzt. Für einige repräsentative Zwecke würden wir ihn auch anderen zur Verfügung stellen.“ Beispiele dafür sind Pressekonferenzen mit Stars, die auf dem Dom- platz auftreten. Oder Empfänge für Magdeburger Sportler, so der Magdeburger Wobau-Chef.

Vom Gebäude bietet sich übrigens ein Blick auf ein weiteres Großprojekt der Wobau. Von hier aus sind die Baustellen für das Magdeburger Domviertel zu sehen. Dieser Blick entspricht auch der Vision des Wobau-Chefs: „Magdeburg hat noch viel Raum, der gestaltet werden kann.“