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Standortsuche Magdeburger Recht statt Robinie

Die Standortsuche fürs Denkmal des Magdeburger Rechts geht weiter. Favorit ist eine Fläche an der Jakobstraße. Dort steht eine Robinie.

Von Stefan Harter 12.09.2018, 15:30

Magdeburg l Seit 2011 plant der Verein „Denkmal Magdeburger Recht“ die Aufstellung desselben, um an dessen besondere Rolle in Europa und darüber hinaus im Mittelalter zu erinnern. Nachdem mit dem Zuschlag für den Entwurf von Carl Bury die Gestaltung bereits seit drei Jahren beschlossen ist, fehlt bislang noch ein Standort. Verschiedene Möglichkeiten wurden bereits diskutiert.

Ursprünglich wollte der Verein es auf dem Ulrichplatz aufstellen. Dann waren der Friedensplatz und der Balkon östlich des Allee-Centers im Gespräch. Aktuell ist eine Grünfläche an der Ecke Jakobstraße/ Julius-Bremer-Straße der Favorit des Vereins.

Doch weil dort eine mächtige Robinie steht, die nach seinen Angaben für das aus 13 Metallsäulen bestehende Denkmal weichen müsste, macht der Stadtratsgrüne Jürgen Canehl dagegen mobil. Er erklärt: „Mit einer Krone von mehr als 20 Metern Durchmesser ist der Baum bestimmt mehr als 100 Jahre alt und ortsbildprägend.“

Der Standort war im Juni 2018 im Bauausschuss zunächst durchgefallen, nachdem der beratende Gestaltungsbeirat ihn abgelehnt hatte. Damals wurde als neue Alternative die Fläche zwischen dem SWM-Neubau für den „Blauen Bock“ und dem Karstadt-Warenhaus ins Rennen geworfen. Auf dieses Pferd setzt nun auch Canehl.

Am 13. September 2018 stellen die SWM ihre Gestaltungsideen für den neu entstehenden Platz im Bauausschuss vor. Nach seinem Wissen wird dabei das Denkmal aber keine Rolle spielen, wie der Ausschussvorsitzende Falko Grube (SPD) auf Volksstimme-Nachfrage erklärt. „Ich lasse mich aber überraschen“, sagt er.

Hugo Boeck, Vorstandsmitglied im Denkmalsverein, schließt den Standort am neuen „Blauen Bock“ aber aus: „Der Platz steht nicht zur Verfügung.“ Er sagt, dass die Fläche an der Jakobstraße als Standort favorisiert wird. Und er stellt klar, dass der Baum zwar tatsächlich gefällt werden muss: „Aber nicht wegen des Denkmals, sondern ohnehin aufgrund seiner Schäden!“

Wie Rathaussprecher Michael Reif auf Volksstimme-Anfrage erklärt, ist die Fällung der Robinie allerdings noch nicht beschlossen. "Das kann ich Ihnen derzeit nicht bestätigen, obwohl sie tatsächlich Schäden aufweist. Der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe plant in der übernächsten Woche eine eingehende Untersuchung des Baumes", sagt er.