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Statistik Zahl der Magdeburger sinkt unter 240.000

Vor anderthalb Jahren stiegen in Magdeburg die Einwohnerzahlen noch. Doch dieser Trend ist Geschichte.

Von Martin Rieß 23.07.2020, 01:01

Magdeburg l Seit zehn Jahren wuchs die Zahl der Einwohner Magdeburgs spürbar. Der Bann der Nachwendezeit mit sinkenden Einwohnerzahlen schien gebrochen. Und nun das: 239.781 Menschen hatten laut Amt für Statistik im Juni 2020 ihren Hauptwohnsitz in Magdeburg. Nur noch.

Damit ist die Einwohnerzahl der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts erstmals seit 2016 wieder unter die 240.000er-Marke gefallen. Seit etwa zehn Jahren war die Zahl der Magdeburger nach einem Einbruch nach der Wende wieder gestiegen.

Profitiert hatte die Stadt insbesondere vom Zuzug von Menschen. Unter anderem spielen hier Wirtschaftsansiedlungen eine wichtige Rolle, aber auch die große Attraktivität von Hochschule und Universität für Kinder anderer Regionen und Länder.

Mit dem Zuzug der Menschen war es der Landeshauptstadt sogar gelungen, das Defizit aus Geburten und Sterbefällen auszugleichen. Doch dieses Defizit war trotz einer steigenden Zahl von Neugeborenen in Magdeburgs jetzt nicht mehr ausgeglichen worden.

In Zahlen: Allein im vergangenen Monat hatte die Zahl der Gestorbenen in Magdeburg die der Geborenen um 43 überstiegen. Zum Vergleich: Zwar lag die Differenz im Juni 2000 noch bei 76 und damit bei 1,75fachen des heutigen Werts. Ein grundsätzlicher Zeitenwechsel mit einer Gesellschaft, die ein Bad im Jungbrunnen genommen hat, lässt sich an einem solchen Rückgang aber auch noch nicht ausmachen.

Ein Blick nach Halle zeigt derweil, dass auch hier der positive Trend der vergangenen Jahre nicht mehr wirkt. Ob Magdeburg bei den Einwohnerzahlen trotz des Unterschreitens der 240.000-Einwohner-Marke mit hauchdünnem Vorsprung auch im Juni die einwohnerstärkere Stadt geblieben ist, steht noch nicht fest: Für die Saalestadt lagen die Junizahlen in dieser Woche noch nicht vor.

Zugrunde liegen der durch das Amt für Statistik veröffentlichten Zahlen übrigens die Daten aus dem Melderegister. Diese weichen von denen des Landesamts ab, da dieses die vom Zensus hochgerechneten Werte nutzt – die bei vielen Kommunen unter denen der Melderegister liegen. Bei den Landeszahlen hatte Halle seit der Eingemeindung von Halle-Neustadt seit Jahren vor Magdeburg gelegen.